Donnerstag, 15. August 2013

Deutsche Justiz am Ende

Zehn Monate nach dem Mord an Jonny K. hat das Berliner Landgericht sechs Schläger zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein Ex-Boxer (20) bekam mit viereinhalb Jahren Jugendhaft die höchste Strafe. Onur U. ist laut Urteil der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Mal davon abgesehen, dass Onur U. bei guter Führung und nach Anrechnung der U-Haft spätestens nach ca. 2,5 Jahren wieder in Freiheit sein dürfte, ist dieses Urteil der finale Schlag ins Gesicht all derer, die bis jetzt noch an ein bisschen Gerechtigkeit in Deutschland geglaubt haben.

Da wird ein Mensch wie eine elende Kakerlake am Boden zertreten und das Gericht debattiert allen Ernstes darüber ob Jonny K. durch den Sturz auf das Straßenpflaster oder durch die ihm zugefügten Faustschläge und Fußtritte auf den Kopf ums Leben gekommen ist. Dieses konnte nicht mit letzter Sicherheit geklärt werden. Was für eine Häme. Dass Jonny K. ohne die Attacken der Angreifer gar nicht zu Boden gestürzt wäre, kommt diesen perversen Rechtsverdrehern erst gar nicht in den Sinn. So eine Justiz braucht niemand. Dieses Skandalurteil wirkt in keiner Weise abschreckend, sondern bewirkt mit Sicherheit das Gegenteil. Fremdschämen genügt da nicht mehr.

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