Sonntag, 14. Juli 2013

Dreikaiseredikt

Warum das Christentum gegen Ende des weströmischen Reiches schließlich so einen durchschlagenden Erfolg erzielte, hat neben der Beharrlichkeit seiner Anhänger sowie dem Märtyrertum auch einen ganz praktischen Grund: Der Sieg des Monotheismus über den Polytheismus.

Das Christentum wurde im Jahre 380 von Theodosius I. zur Staatsreligion im Römischen Reich erklärt (Edikt Cunctos populos). Dreikaiseredikt:

„Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, wie es der von ihm kundgemachte Glaube bis zum heutigen Tage dartut und zu dem sich der Pontifex Damasus klar bekennt wie auch Bischof Petrus von Alexandrien, ein Mann von apostolischer Heiligkeit; das bedeutet, dass wir gemäß apostolischer Weisung und evangelischer Lehre eine Gottheit des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes in gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben.“

Nur diejenigen, die diesem Gesetz folgen, sollen, so gebieten wir, katholische Christen heißen dürfen; die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist.“
Das Ende vom Lied, also nur noch ein Gott. Das hatte nebenbei auch eine ganz praktische Seite: Nicht jeder war betucht und konnte sich teure Opfergaben für die verschiedensten Gottheiten leisten. Die Reichen waren auch in dieser Hinsicht ganz klar im Vorteil, denn sie konnten natürlich sehr teure Opfergaben darbringen. Je höher der Wert einer Opfergabe desto berechtigter war die Hoffnung, dass der jeweilige Gott den Opfernden und seine Gebete auch tatsächlich erhörte.

Die Masse der Menschen, daran hat sich bis heute nichts geändert, war jedoch arm. Und die neue Religion machte Schluss mit diesem Opferkult. Als Christ musste man eben nicht mehr wertvolle Opfergaben darbringen, sondern es genügte wenn man in Liebe zu Gott und den Mitmenschen lebte. Ein Glaubensbekenntnis ablegte. Und ob man nun religiös ist oder nicht, dass christliche humanistische Weltbild ist mir allemal lieber, als eine Religion die in ihren Schriften zur Tötung von Ungläubigen aufruft.

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cunctos_populos