Samstag, 25. Mai 2013

Attentatsversuche auf Mubarak

Mubarak und der Heuchler











Mubarak erhielt eine umfassende militärische Ausbildung, die unter anderem auch eine Generalstabsausbildung in der UdSSR beinhaltete. Darüber hinaus diente Mubarak auch als Kampfflieger sowie in zahlreichen anderen Funktionen in den verschiedensten Einheiten der ägyptischen Armee. Als Generalleutnant und Luftmarschall schied er aus dem aktiven Dienst aus, wurde Vizepräsident (1975-1981) und arbeitete als Sondergesandter der Friedensinitiativen von Präsident Sadat. Nach dessen Ermordung wählte man ihn zum Nachfolger und bestätigte ihn sowohl 1987 als auch 1993 im Amt.

Im Laufe seiner politischen Karriere hatte es immer wieder Verschwörungen und geplante Anschläge gegen Hosni Mubarak gegeben, doch bis zum 3. Juli 1995 gelangte keiner der konspirativen Pläne zu konkreter Umsetzung. An diesem Tag jedoch hatten sich bereits am frühen Morgen gegen 8.15 Uhr einige islamische Extremisten in einem gemieteten Haus einquartiert.


Das Gebäude garantierte einen exzellenten Blick auf den Hauptflughafen von Adis Abeba, wo Mubarak im Rahmen eines Staatsbesuches von seinem äthiopischen Amtskollegen Meles Zenawi erwartet wurde. Durch ihre Ferngläser beobachteten die Attentäter, die angeblich von ägyptischen Beamten über Mubaraks Zeitplan informiert worden waren, die Begrüßung des Staatsgastes. Sie sahen wie der Konvoi sich auf den Weg in die Hauptstadt machte.

Mubaraks gepanzerte Limousine war der dritte von vier Wagen, die sich hintereinander in Bewegung setzten. In einer kleinen Seitenstraße der Strecke, die die beiden Präsidenten zurücklegten, standen angeführt von einem silbernen Volvo drei geparkte Autos, deren Insassen auf ein Signal ihrer Komplizen vom Flughafen warteten. Als das verabredete Signal sie erreichte, fuhr eines der Fahrzeuge auf die Hauptstraße um diese zu blockieren. Zu diesem Zeitpunkt war Mubaraks Wagen noch etwa 70 Meter entfernt. Mehrer Männer sprangen nun auf die Straße, legten an und eröffneten das Feuer auf das Fahrzeug des ägyptischen Präsidenten.  Zwei Polizisten verloren ihr Leben in dem tödlichen Kugelhagel, doch die Geschosse konnten Mubaraks gepanzerter Limousine nichts anhaben.

Noch bevor der Chauffeur wendete um den Tatort in rasantem Tempo zu verlassen, waren weitere Täter aufgetaucht, die sich eine heftige Schießerei mit der äthiopischen Polizei und ägyptischen Leibwächtern lieferten. Zwei der Angreifer wurden erschossen, die anderen konnten entkommen. Mubarak ließ sich zurück zum Flughafen bringen, stieg dort in sein wartendes Flugzeug und flog sofort zurück nach Kairo.

Um zu beweisen, dass er den Anschlag unversehrt überstanden hatte, absolvierte er mehrere Auftritte, während  derer er die Verantwortung für die Attacke muslimischen Extremisten aus dem benachbarten Sudan zuordnete. Diese wiesen die Anschuldigungen jedoch vehement zurück.

Inzwischen fahndete die Polizei in Adis Abeba nach den Tätern und entdeckte vier verlassene Fahrzeuge voller Waffen. Der Kofferraum eines der Autos war bis unter den Deckel mit Sprengstoff und zwei Granaten gefüllt, die jedes noch so gut gepanzerte Fahrzeug hätten zerstören können. In einer Wohnung, die den Attentätern als Versteck gedient hatte, fand man weitere Waffen, Kalaschnikows sowie weitere Granaten. In der darauf folgenden Woche wurden drei Verdächtige getötet – das äthiopische Radio berichtete ausführlich darüber. Nach und nach wurden weitere Attentatspläne zutage gefördert. So hatten islamische Terroristen in den ersten drei Januarwochen des Jahres dreimal versucht, Mubarak zu töten. 

Ägyptischen Sicherheitskräften gelang es jedoch alle diese Anschläge rechtzeitig zu verhindern. Westliche Dienste behaupteten, aus der gleichen Richtung sei bereits im November 1994 ein Anschlag auf Mubarak während seines dreitägigen Rombesuches geplant gewesen. Durch die italienischen Behörden rechtzeitig gewarnt, hatte Hosni Mubarak aber seinen Terminplan geändert.

Am 6. September 1999 befand sich Hosni Mubarak auf einer Fahrt zum Gouverneurspalast durch die am Suezkanal gelegene Stadt Port Said. Der ägyptische Staatschef winkte aus dem Fenster Passanten zu, als ein Mann ihn angriff. Mit einem scharfen Gegenstand bewaffnet, stürmte der 40jährige Sayed Hassan Suleiman auf Mubarak zu und verletzte ihn an der Hand, bevor er von Leibwächtern des Präsidenten erschossen wurde. Während das Motiv des Täters, der nach eigenen Angaben keinerlei politische Verbindung, aber einen Hang zu „verrückten Aktionen“ gehabt hatte, im dunklen blieb, wurden drei hochrangige Polizeioffiziere aus Port Said auf andere Posten versetzt. Und der zuständige Innenminister ordnete ein Ermittlungsverfahren gegen sie an.

Und wer ist heute in Ägypten an der Macht? Antwort: Die Muslimbruderschaft. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.