Montag, 11. Februar 2013

Der alltägliche Rassismus in Deutschland

Was würden Sie davon halten, wenn in der U-Bahn neben Ihnen jemand vollkommen selbstverständlich und ohne besonderen Anlass folgenden Satz äußern würde: “Ich bin lieber Deutscher, als ein Dönerfresser!” Ich vermute mal, dass Sie aufgrund Ihrer guten Erziehung so ein Verhalten ablehnen würden, vielleicht würden Sie sogar etwas sagen zu der Person, die sich derartig rassistisch äußert. Tatsache ist, dass diese Art von Rassismus nicht so häufig beobachtet werden kann, wie es umgekehrt der Fall ist, nämlich gegen Deutsche. Und so musste ich auch heute in einer Kölner U-Bahn wieder einen typischen Fall von Deutschenfeindlichkeit erleben, der es, eben genau, weil er so typisch ist und vielen Deutschen bekannt vorkommen dürfte, wert ist, berichtet zu werden.

Meine Frau und ich fuhren in die Innenstadt, als ich bemerkte, dass die drei türkischen Halbstarken, die in dem Viererplatz neben uns saßen, das Gespräch auf die Staatsangehörigkeit, auf Pässe und Visa lenkten, was mich aufmerksam machte. Am Ende der Unterhaltung über das Thema machte einer der Jungs folgende Aussage:

„Ich bin lieber ein Ausländer, als ein Schweinefleischfresser!“

Die Selbstverständlichkeit, mit der seine Freunde darauf nichts Kritisches erwiderten, spricht für die Akzeptanz von deutschenfeindlichem Rassismus, den wir Deutsche jeden Tag erleben dürfen. Sogar ich war zuerst geneigt, es als jugendliche Dummheit abzutun und nichts zu sagen, auch weil ich wegen so einer Sache keinen Ärger riskieren wollte.

Doch mir missfiel dann mein eigenes Verhalten, denn ich denke, dass Schluss sein muss mit der geringsten Toleranz gegenüber deutschenfeindlichen Übergriffen, Aussagen und Gedankengut. Ich will kein devoter Masochistenmichel mehr sein, der sich noch für einen Tritt in den Hintern bedankt und ich denke, dass viele Menschen in diesem Land unter diesem Phänomen leiden. Ja, die Inländerfeindlichkeit ist ein der muslimischen Kultur eigenes Phänomen, was man in ganz Europa beobachten kann.

Also sagte ich nach einiger Zeit laut zu meiner Frau: „Hast Du gehört, was die da drüben für eine rassistische Aussage gemacht haben? Sie haben gesagt: Lieber bin ich ein Ausländer, als ein Schweinefleischfresser!“ Sie hörten mich deutlich, schauten zu uns und ich zeigte meiner Frau denjenigen, der diese Aussage gemacht hat und sie sagte einige mahnende Worte zu ihm, sie nannte ihn auch einen Rassisten.

Daraufhin zeigten der Junge und seine Freunde kurz Schamgefühl, weil sie sich ertappt fühlten, denn meine Frau und ich sind selber ausländischstämmig und ich könnte auch als Türke durchgehen, meine Frau wurde auch schon auf türkisch angesprochen, weswegen sie wohl nicht daran dachten, sich bedeckt zu halten. Oder aber es war ihnen einfach egal.

Doch wir sind beide deutsche Patrioten und wir fragen uns schon lange, wieso die Deutschen sich das alles so gefallen lassen. All die verprügelten Kinder, die beraubten Teenies, die vergewaltigten Mädchen und vor allem:

Den alltäglichen Rassismus gegen Deutsche, die Feindseligkeit gegen Christen, Andersdenkende und eben gegen jeden, der den Islam ablehnt oder sich nur das Recht heraus nimmt, ihn kritisch zu sehen oder auch nur im Verdacht steht, dies zu tun. Oder einfach kein Moslem ist.

Als wir dann ausstiegen und die Jungs weiterfuhren, rief mir noch einer „Schweinefleischfresser!“ hinterher.

Bemerkenswert war auch noch, dass die drei sich, nachdem wir sie auf ihre rassistische Aussage aufmerksam gemacht haben, darüber unterhalten haben, dass man uns nicht angreifen könne, “…weil es ja Kameras überall gibt…”.

Sie sagten das nicht als aufgeblasene Drohung gegen uns, um uns noch eines reinzuwürgen. Nein, sie meinten das vollkommen ernst.

Und das Schlimme an der Sache ist: Es ist das Normalste auf der Welt. Nein: Es ist das Normalste in Deutschland. Es passiert jeden Tag. Es passiert mit den Schwachen. Es passiert in Form von schlimmster Gewalt. Und es passiert, ohne Aufschrei aus der Gutmenschenliga. Es passiert ohne angebrachte Strafen. Und deswegen wird es weiter passieren, es sei denn, man wehrt sich dagegen.

Autor: Schmid von Kochel

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