Freitag, 6. April 2012

Die Antisemitismuskeule

Was unter dem nationalistischem Barbarenregime dem jüdischen Volk angetan wurde ist bis jetzt jedenfalls beispiellos in der Geschichte der Menschheit.
Ich will hier gar nicht auf die Gnade der späten Geburt - jenem angeblich von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl geprägtem Schlagwort -, welches der Erleichterung Ausdruck gibt, aufgrund des zu jungen Alters im Nationalsozialismus nicht schuldig (d. h. nicht zum Täter oder Mitläufer) geworden zu sein, eingehen

In der Geschichte des deutschen Volkes bleibt der Holocaust so oder so ein unauslöschlicher Schandfleck. Und die Zeit heilt leider nicht immer alle Wunden. Im Gegenteil. Manche Wunden werden regelrecht konserviert. Hat aber auch sein Gutes, denn es bleibt zumindest die Hoffnung, dadurch in allerletzter Konsequenz eine Wiederholung zu verhindern.

Kritik an der israelischen Politik jedoch, und sei sie auch überzogen oder auch mal völlig daneben, sollte man nicht versuchen mundtot zu machen. Denn ein Grundpfeiler jedweder Freundschaft ist der offene und glasklare Gedankenaustausch.
Eine Freundschaft und sei es auch eine Völkerfreundschaft lebt eben auch von Kritik. Alles hinzunehmen nur um der lieben Harmonie willen wird jeder Art von Freundschaft auf Dauer eher abträglich sein.

Fazit:
Die Antisemitismuskeule gleicht einer alten blinden Eule, welche auf alles einhackt, was auch nur den Anschein erweckt sich bewegen zu wollen.

http://www.freitag.de/community/blogs/georg-von-grote/guenter-grass---nachgedanken