Mittwoch, 29. Februar 2012

Kleine Maus

Neulich fiel ein Blogger tot von seinem Hocker.

Zwecks Klärung der Todesursache verbrachte man den Leichnam in die Pathologie.

Zwei kräftige Mitarbeiter stemmten ihn auf den hydraulischen Seziertischtisch.

Die erste Inaugenscheinnahme ergab alle bekannten Anzeichen eines grauenhaften Erstickungstodes.

Nach dem öffnen des Brustkorbes entdeckte ich eine faustgroße Ausbeulung im mittleren Speiseröhrenbereich. Unglaublich!

Ein kleiner Schnitt mit dem Skalpell genügte und ich hielt des Rätsels Lösung in meiner linken blutverschmierten Hand.

Eine silberfarbene aerodynamisch geformte Computer-Maus.

Nach Abschluss der gerichtsmedizinischen Sektion packte ich die Maus in die Brusthöhle zwischen die Holzwolle.

Ich nähte ihn wieder zu.

Die Maus war schließlich zu Lebzeiten sein wichtigstes Requisit.


Ruhe sanft, kleine Maus!







Montag, 27. Februar 2012

An die Natur

Dein Herbstkleid du nun ausgepackt
Die Bäume sind schon splitternackt.
Die Sträucher blühen im matten Gold
Ein Igel sich zusammenrollt.

Die Jahreszeiten schenken Leben
Im Frühjahr sich die Säfte heben.
Der Sommer preist die edlen Wonnen
Der Winter gleicht verhüllten Nonnen.

Natur du Göttin holder Lust
Gebärest auch so manchen Frust.
Die Sterne sollen die Menschen leiten
Das Beste sind die Jahreszeiten.

Götterdämmerung

Mein kristallklares Gedankengut
treibt meinen Chef zur blanken Wut.
Früher galt ich ihm als unentbehrlich
doch plötzlich bin ich ihm gefährlich.

Er schneidet mich wo es nur geht
und nimmt mich täglich ins Gebet.
Er bangt um sein bisschen Autorität
aufgrund seiner geistigen Morbidität.

Dieser Blödmann!


Samstag, 25. Februar 2012

Es lebe der Volkskörper

Glosse

Bekanntlich haben erst vor Kurzem mehrere Abgeordnete der Unionsfraktion im Bundestag dafür plädiert Kinderlose durch eine Grundgesetzänderung zur Kasse zu bitten. Marco Wanderwitz seines Zeichens Sprecher der Jungen Gruppe (CDU) sagte doch allen Ernstes: "Unsere Sozialversicherungssysteme funktionieren nicht, wenn es zu wenig Kinder gibt." Menschen ohne Kinder ab 25 Jahre sollten eine Abgabe von einem Prozent des Einkommens zahlen. Paare mit einem Kind sollten ein halbes Prozent zahlen. Von der Abgabe verschont bleiben sollten nur Eltern mit zwei und mehr Kindern“. Peng! Es lebe der Volkskörper.

Des Weitern gab Wanderwitz zum Allerbesten: „Die Abgabe solle spätestens ab nächstem Jahr erhoben werden. Das Geld solle in ein Sondervermögen fließen, das nicht Teil des Bundeshaushalts sei“.

Nun gut, meine Frau und ich haben ja bereits einen Beitrag zur Arterhaltung geleistet allerdings nicht zwei Beiträge. Demzufolge müssten wir nur ein halbes Prozent abdrücken. Welch Gnadenakt! Aber abgesehen davon, dass dieses hirnrissige Ansinnen der Jungen Gruppe bestenfalls ein schlechter Witz ist, oder eben ein wandernder Witz, ein Gutes hätte der Vorschlag allemal, trotz aller peinlicher Zukurzgedachtheit.

Endlich müssten auch jene Menschen bezahlen, welche sich dem weltlichen Leben mit all seinen schnöden Garstigkeiten einfach entzogen haben, aus was für Gründen auch immer, also die Klerikerkaste. Am Zahlungsmittel kann es den Schwarzgewandeten ja nun wahrlich nicht mangeln, gilt doch der Vatikan gemeinhin als reichster Staat der Erde.

Ob es Herrn Wanderwitz allerdings gelingt den Stellvertreter Gottes auf Erden für seinen Vorschlag einzunehmen darf mehr als bezweifelt werden. Und wenn er so weitermacht endet er wahrscheinlich noch auf dem Scheiterhaufen. Natürlich nur im übertragenen Sinn. Obwohl, wer weiß denn schon wirklich, was da in den Katakomben des Vatikans so alles vor sich geht. Ehrlich gesagt, ich möchte es auch gar nicht so genau wissen.


Freitag, 24. Februar 2012

Das Böse

Verkörpert ist es in Trunkenbolden, Betrügern, Mördern. Vor dem Bösen sollte man stets auf der Hut sein. Denn es ist ungemein phantasievoll. Mit Vorliebe tritt es in menschenfreundlicher Verkleidung auf, als Liebschaft, Wohltäter, Schönredner oder auch in Gestalt von Gott.

Rückblick

Als tote Zeitmasse in der Vergangenheit angelangt spiegelte ich endlich mein Selbst. Ich lag völlig zerfleddert inmitten zerrieselnden Sonnenschleiern.
Und ein göttlicher Pfau schlug stolz sein prachtvolles Rad.

Im Raum-Zeit-Kontinuum fand die Vereinigung statt.
Kristalliner Planetenstaub verbarg gekonnt die bleierne Dunkelheit.
Eine schwärende Fischblase pulsierte in ihren letzten Zügen während stählerne Fetisch-Masken ein großes Schattenreich bildeten.


Fazit:
Die Drachen der Vergangenheit speien Feuer und sie hören niemals auf zu speien!

Die Lösung der Schuldenkrise

Ökonomisches Märchen.

Sloterdijks-kleine-monetaere-Idylle. Geniale Lösung!

Es ist ein trüber Tag in einer...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1366364/Sloterdijks-kleine-monetaere-Idylle#/beitrag/video/1366364/Sloterdijks-kleine-monetaere-Idylle

Montag, 13. Februar 2012

Ewigkeiten

Blausanfte Sonnen
Wohlige Wonnen
Tiefe Meere spenden Leben
Auftauchen gilt als Bestreben.

Haarlocken in seidenen Bildern
Glückliche Seelen welken nie
Leben in diaphanen Welten
Endlichkeiten wenig gelten.

Am Nachthimmel: Sterne zuhauf
Aufgewölbt zu gewaltigen Türmen
Über uns eine eisige Kathedrale
Leben in einer göttlichen Schale.





Samstag, 11. Februar 2012

Gute Nacht deutsche Sprache

Der Begriff "Schwarzfahren" erfüllt für den Linken-Stadtrat Orhan Akman offensichtlich den Tatbestand des Rassismus. Diese Art der Diskriminierung hat der Münchner Stadtrat Akman jetzt zum Gegenstand für seinen StR-Antrag gemacht. Und darin fordert er unter anderem: Die Münchner Verkehrsgesellschaft soll dem Stadtrat darstellen, wie sie das Wort „Schwarzfahrer“ in den U-Bahnen, Trambahnen und Bussen „durch einen anderen Begriff, der nicht-rassistisch ist, ersetzen kann“.

Seine Begründung lautet: Diese umgangssprachliche Bezeichnung für Menschen, die kein Ticket haben, sei einfach nur rassistisch, „da sie die Hautfarbe bestimmter Menschen in einen negativen Kontext stellt“.

Dazu Christiane Wanzeck, Linguistin an der Ludwig-Maximilians-Universität: „Das ist jemand, der keinen Sprachverstand hat!“ Mit der Hautfarbe habe der Begriff Schwarzarbeiter rein gar nichts zu tun. So wie ein blinder Passagier nichts mit Blinden zu tun habe. Vielmehr stehe „schwarz“ in dem Fall für illegal. Für etwas, das im Dunkeln, im Verborgenen passiert. Schon vor Jahrhunderten seien solche Kombinationen aus Farbadjektiven und Hauptwörtern weit verbreitet gewesen. Dass „Schwarzfahrer“ ein rassistischer Ausdruck sein soll, hält sie für „sprachlich null haltbar und an den Haaren herbeigezogen“.

Fazit:

Man kann nur hoffen, dass dieser Herr nicht auch noch auf die Idee kommt die Flagge der Bundesrepublik Deutschland als rassistisch zu deklarieren (Schwarz, Rot, Gold). Vielleicht wäre ihm ja eine rote Fahne lieber. Für den Schwarzwald sehe ich dann allerdings auch schwarz.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.diskriminierung-ist-schwarzfahren-rassistisch.aec794c2-fc1e-442f-bae1-d98461ccfe89.html


Samstag, 4. Februar 2012

Virtuelle Session

Gestern hat ein You-Tuber - Videokünstler/Musiker - sein Name ist "Wordshell Realitiy" per Mail um Erlaubnis gebeten, ob er ein von mir hochgeladenes Video (A Whiter Shade Of Pale) bearbeiten darf. Ich habe zugestimmt, wusste aber gar nicht so recht, was er eigentlich vorhat.

Bei Timeline 0:35 geht es richtig los. Er spielt dazu Orgel und hat bewegte Bilder hinzugefügt. Alles virtuell. Einfach toll gemacht, wie ich finde. Mir gefällt es sehr gut. Der Typ scheint Musik auch zu lieben.

Und hier ist das Resultat dieser interaktiven oder besser gesagt virtuellen Session:


Mittwoch, 1. Februar 2012

Das Nebelhorn

Die eiserne Lady von Germany
träumt jede Nacht von Sanssouci.
Dort tafelt sie mit dem altem Fritz
und hofft auf einen Geistesblitz.

Die Tafel die ist reich verziert
Frau Merkel babbelt amüsiert.
Doch Fritzchen mag halt keine Frauen,
will lieber nach den Hunden schauen.

Doch Merkel schützt die Etikette
hier an dieser geweihten Stätte.
Das weiß Frau Merkel nur zu gut
und steigert somit Fritzchen’ Wut.

Es spukt im Schloss, das weiß der Fritz,
so erhebt er sich von seinem Sitz:
Verschwinde Geist, lass mich in Ruh,
wir spielen hier nicht Blindekuh.

Frau Merkel jedoch unberührt,
die nächste Flasche Wein probiert.
Auch Fritzchen schenkt sie noch mal ein
und stubst galant sein linkes Bein.

Der alte Fritz in Wallung gerät,
er schreit nach großem Kriegsgerät.
Und Fritzchen lädt nun die Kanone
Merkel schert das nicht die Bohne.

Sie erzählt von ihrem jüngsten Projekt
Fritz bekommt einen großen Schreck.
Von Schulden will er gar nichts hören,
so kann sie ihn nicht betören.

Die Dame muss weg, soviel ist klar,
diese Frau, ist mehr als sonderbar.
So schreit er lauthals nach der Wache:
Hinweg mit dieser Endursache.

Er ruft nach seinen langen Kerls,
sein Rufen donnert durch den Saal.
Doch Angela nur selig lächelt,
sie mag es, wenn ihr Fritzchen sächselt.

Die Wache kommt, die Hunde bellen                                                       
Frau Merkel sieht ihren Traum zerschellen.
Da träumt sie einfach noch mal von vorn
und zieht vergnügt am schwarzgelben Nebelhorn.