Dienstag, 29. November 2011

Das Billionenspiel

Die Börsen muss man beruhigen
Die Märkte gilt es zu überzeugen
Schlappe Billiönchen lieben das Zirkulieren
Bis röchelnde Anleger den Verstand verlieren.

Bilanzen muss man frisieren
Politiker sind zu schmieren
Rating-Agenturen verteilen Noten
Aber niemand haut ihnen auf die Pfoten.
                                                                             
Exzessivanleger erwartet oft ein wilder Ritt
Und am Ende kommt der berühmte Tritt
Defensive Konsumgütertitel mit Wachstumspotenzial
Nichts weiter als sehenswertes Dekorationsmaterial.

Aber auch Schrottpapiere haben ihre Laufzeit
Das Billionenspiel kennt keine Auszeit
Und jede Finanzagentur hat ihren Prahler
Nur am Ende zahlt immer der Steuerzahler.

Montag, 28. November 2011

Uns Angela

Frau Merkel braucht halt etwas länger
Denn manchmal hat sie einen Hänger
Zupacken oder gar Entscheiden
Das mag Mutti gar nicht leiden.

Die Zauderei scheint ihr ureigenstes Metier
Sie liebt das Verwalten, bloß nicht gestalten
Wann werden ihr endlich die Hände gebunden
Nur dann kann das vereinte Europa gesunden.
                                                                                                      
Uns Angela - Die Mutti der Nation!
Glaubt tatsächlich, sie sei eine Bastion
Doch blick ich in ihr Angesicht
Denk ich an ein Eintopfgericht.

Samstag, 26. November 2011

Wohlan

Im Klub der glücklichen Spermien
Herrscht immer eitel Sonnenschein
Kaum kommt so ein Individuum auf die Welt
Schwimmt es schon im Geld.

Später denkt es, es hätte etwas geleistet
Studium, Weltreisen, Beruf und Karriere
Doch in Wahrheit ging es nur den Weg des geringsten Widerstandes
Verzärtelt, verhätschelt, in Watte gepackt, ein Produkt des jeweiligen Landes.

Verächtlich behandelt es den wirklich arbeitenden Menschen
Häuft Auszeichnungen und vielerlei Statussymbole
Palavert gerne von Elite und antikem Mobiliar
Doch sein Schicksal gleicht oft dem von Belsatzar.


Akzeptables

Ich bestehe aus einer wirkenden Kraft und einem körperlichen Stoffe. Keines von beiden aber wird in nichts verschwinden, so wenig als es aus nichts entstanden ist. Jeder Teil meines Wesens wird also durch Umwandlung in irgendeinen Teil der Welt versetzt, und dieser wieder in einen anderen Teil derselben und so ins Unendliche fort umgewandelt werden. Infolge einer solchen Umwandlung bin auch ich entstanden, und ebenso meine Eltern, und so rückwärts ins Unendliche. […]

Mark Aurel

Fünftes Buch

Freitag, 25. November 2011

TV-Steuer

Die öffentlichrechtlich finanzierte Massenverblödungsindustrie
Plant endlich den fulminativen sowie den ultimativen Endsieg.
Eine Haushaltsabgabe mit eingebauter Ewigkeitsgarantie,
So einen unverschämten  Abzockmechanismus gab es noch nie.

Die Sesselfurzer von ARD & ZDF
Können nie genug bekommen.
Und wer gar nicht guckt,
Der hat dann eben Pech.
Fazit: So eine Haushaltsabgabe ist mehr als frech!

Die persönliche Entscheidungsfreiheit ist kassiert,
Selbst das Grundgesetz wird ignoriert.
Die Programmdirektoren wünschen mehr Geld
Aber was ist, wenn man gar nichts bestellt ?


450 000 Euro Jahresgehalt für eine Ansagerin

Donnerstag, 24. November 2011

Das klare Licht

Lasst uns gründlich die Erde verseuchen
Nur so bekommt das Menschsein wieder Sinn
Lasst uns die Weltenretter verscheuchen
Denn nur Tod und Verderben generieren Gewinn.

Viele hegen Wünsche die Welt zu retten
Nicht sehend was wirklich passiert
Sie hören nicht das tosend Gelächter
Und wie ein weiterer Politiker sich profiliert.

Die Hominiden werden wieder verschwinden
Der blaue Planet wird es gar nicht registrieren
Vegetation wird jegliche Hürde überwinden
Myriaden von Bakterien werden assistieren.

Sind wir eine dumpfe Laune der Natur
Nur eine temporäre Erscheinung
Internet, Flachbildhirn, Kommunikation
Nichts weiter als hanebüchener Hohn.

Gewaltige Gedanken wurden allerdings gedacht
Jedoch anfangs immer nur belächelt
Was die Zukunft bringt, man wird sehen
Nur wer wird auf der Kommandobrücke stehen.

Daher blick ich gern in die kalte Finsternis
Denn ich weiß, nur dort ist das klare Licht.

Dienstag, 22. November 2011

Stoa


Alles Schöne, von welcher Art es auch sein mag, ist an und für sich schön, es ist in sich selbst vollendet, und das Lob bildet keinen Bestandteil seines Wesens. Das Lob macht einen Gegenstand weder schlechter noch besser. Das Gesagte gilt von allem, was man im gemeinen Leben schön nennt, wie zum Beispiel von den Erzeugnissen der Natur und der Kunst. Was wahrhaft schön ist, bedarf keines Lobes, ebensowenig wie das Gesetz, ebensowenig wie die Wahrheit, ebensowenig wie das Wohlwollen, wie die Sittsamkeit. Wie könnte das durch Lob erst gut oder durch Tadel schlecht werden? Verliert der Smaragd an seinem Werte, wenn er nicht gelobt wird? Und ebenso das Gold, das Elfenbein, der Purpur, eine Leier, ein Degen, eine Blume, ein Strauch?


Mark Aurel

Siebentes Buch

Sonntag, 20. November 2011

Erkenntnis

Mein Körper ist ein Sternenkleid
Erschaffen aus der Unendlichkeit
Die Schwerkraft zieht mich nieder
Sie drückt auf ewig meine Glieder.

Sterne glühen in allen Herzen
Sehr oft gar im Verborgenen
Doch Nebelschwaden leeren Räume
Mächtig gar die Macht der Träume.

Sie spenden Licht im kalten Dunkel
Sie wärmen gar des Menschen Seele
Hoch am Himmel strahlt ihr Licht
Was bin ich für ein kleiner Wicht!

Derwisch-Zauber

Tanz das Diesseits
Tanz das Jenseits
Tanz im reinen Weiß 
Trommeln, Rasseln, Glöckchen und Gesang erklingen.

Ein Derwisch dreht sich im mystischen Tanz.
In konstanter Drehzahl, immer in die gleiche Richtung.
Die nach oben geöffneten Handflächen empfangen die göttliche Weisheit, die nach unten geöffneten Handflächen geben diese weiter.

An der Schwelle zur jenseitigen Welt
Dreht sich der Derwisch und verfällt.
Ich drehe mich mit und entschwinde
Löse mich auf im blähenden Winde.

Ein Murmeln erweckt mich
Vorbei ist tiefes Vergessen.
Verschwundenes Sein wird Vergangenheit
Für Sekunden war ich in der Unendlichkeit.




Samstag, 12. November 2011

Wahn

Privatisierung & Effizienz
Welch grauenvolle Pestilenz
Gegangen ist die Menschlichkeit
Nur Rendite sorgt für Heiterkeit.

Konkurrenz belebt das Geschäft
Doch vom billigsten Anbieter wird einem nur schlecht
Die Deutsche Post hat man gnadenlos verzumwinkelt
Und die treue Kundschaft mit Anglizismen bepinkelt.

Postämter wurden vielfach geschlossen
Die Anzahl der Briefkästen halbiert
Briefträger hält man sich wie Galeerensträflinge
Hauptsache die Aktionärskultur ist endlich installiert.

Die feisten Herren reiben sich nun die Hände
Denn ihre Gier kommt bekanntlich niemals zu einem Ende
Die globale Armut ufert immer mehr aus
Die Welt ist und bleibt ein Narrenhaus.

Donnerstag, 10. November 2011

Binsenweisheit

Was die Bängster (Herren des Geldes) anbelangt kann man nur noch sagen:

"Je schlechter das Hirn, desto teurer der Zwirn."




Dienstag, 8. November 2011

"Ketzer" Zitat

„Je religiöser ein Mensch, desto mehr glaubt er;  je mehr er glaubt, desto weniger denkt er;  je weniger er denkt, desto dümmer ist er;  je dümmer er ist, desto leichter kann er beherrscht werden. Das gilt für Sektenmitglieder ebenso wie für die Anhänger der großen Weltreligionen mit gewalttätig intolerantem "Wahrheits"- Anspruch. Dagegen hilft auf Dauer nur Aufklärung".

(Adolf Holl Religionssoziologe)


Rettung

Kraftvolles Pferdegewieher durchschlug endlich den mächtigen Damm der ehernen Dreifaltigkeit, aber das Wasser der großen geweihten Seele verriegelte den Durchgang zur uralten Luftverbesserungsanlage.
Nun also waren die Zeiten gekommen in denen jene grausamen Schlächter die bisher unzählige Kinderherzen im irrsinnigen Hass bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt hatten dem Biss ihrer eigenen Werke zum Opfer fallen sollten.
Der Tod des Bösen durchlief daraufhin in der rasenden Hitze seiner maßlosen Gnadenlosigkeit das goldene Rad der Gerechtigkeit. Doch er erstickte mangels lebensnotwendigem Sauerstoff. Laut Weissagung sollte aber durch sein Ende ein neuer Anfang beginnen. 

Jedoch in der erstickenden Masse der allumfassenden Reizüberflutungen versanken allmählich die Großhirnrinden jener menschlichen Nachkommen, welche man im historischen Rückblick wohl die Postmickymausianer nennen wird.

Und dann, ja dann... rotteten sich alle Gutmenschen zusammen um gemeinsam die neue Welt  zu betreten. "Rettung… Rettung…!" riefen sie lauthals, und sie hatten natürlich nicht unrecht, denn nur schnelle Hilfe garantierte die Rettung für den Humanitas Realos Wirklichos.

Selbstverständlich alles noch bevor die bösartigen Warzenmetalllokomotiven Gelegenheit fanden die unschuldigen Weißtuchträgerinnen mit einem gewaltigen Donnerschlag  zu überrollen und die sommersprossigen Zungenstecher ihre repressiven Krallen in die zarten Ellenbogen lieblicher Bergeselinnen versenken konnten.


Freitag, 4. November 2011

L'Argonne

Höhlenqualen

Dringen Bakterien in Stirnhöhlen ein
Werden Gedanken zu kaltem Gestein.
Am Anfang denkt man - eine Erkältung
Doch weit gefehlt, es geht um Vergeltung.

Jegliche Lust am Schreiben erstirbt
Mikroorganismen lähmen den Wirt.
Das Immunsystem aktiviert all seine Truppen
Integre Zellen fressen feindliche Klumpen.

Ein gnadenloser Stellungskrieg beginnt
Welch ein Kampf, die Gesundheit zerrinnt.
Fast gibt der Wirt sich schon geschlagen
Wann wird man ihn zu Grabe tragen?

Da erscheint die Rettung in Plastik verpackt
Antibiotika in all seiner bakteriziden Pracht.
Und wirklich, die Schlacht wird nun doch noch gewonnen
Wie damals in den stechpalmigen Buchenwäldern der Argonnen.