Donnerstag, 14. Juli 2011

Gonokokken rüsten auf - H041

Gonorrhoe war einst leicht zu behandeln. Diese Zeiten scheinen nun allerdings endgültig vorbei zu sein. Die äußerst unangenehme Geschlechtskrankheit befällt zwar jährlich Millionen von Menschen, aber mit Antibiotika war sie bislang stets in den Griff zu bekommen.
Nun aber scheinen die Medikamente ihre Wirkung zu verlieren, denn  ein bislang unbekannter Stamm von Gonokokken sei gegen alle heute bekannten Antibiotika resistent, berichteten nun Forscher während einer Konferenz der Internationalen Gesellschaft für sexuell übertragbare Krankheiten in Quebec.

Die im Volksmund auch Tripper genannte Gonorrhoe drohe zu einer globalen Gesundheitsgefahr zu werden, so die Forscher um Magnus Unemo vom Schwedischen Referenzlabor für Gonokokken und Makoto Ohnishi vom Nationalen Institut für Infektionskrankheiten in Tokio. Bisher haben sie die resistenten Bakterien, die sie im Fachblatt Antimicrobial Agents and Chemotherapy näher beschreiben, allerdings nur in Japan entdeckt.
Laut Ohnishi haben auch die meisten früheren resistenten Gonokokken in der Westpazifik-Region der WHO ihren Ausgang genommen und hier insbesondere in Japan

Von dort hätten sich angeblich schon oft Gonokokken-Stämme aufgemacht und seien um die Welt gegangen. Wie weit die mutierten Keime bereits verbreitet sind, ist aber bis jetzt noch unbekannt. Binnen zehn bis zwanzig Jahren, schätzt Unemo, können sie sich weltweit ausbreiten.

Fazit:
„Seid reinlich bei Tage und säuisch bei Nacht, so habt ihrs auf Erden am weitsten gebracht.“

J.W. Goethe