Montag, 9. Mai 2011

Für Petra

Kleine weiße Blütenblätter fallen taumelnd hernieder,
Ein feiner Wind durchweht die bereits am Boden liegenden.
Der Sonne ungeheurer Gott steht gleißend hoch am Himmel.
Das göttliche Weiß der Blütenblätter blendet mein Auge.

Ich bin umringt von Verstorbenen, einst Gewesenen.
Zu ihrer Zeit hatten alle einen Körper, welcher verblühte,
Was ist von ihnen geblieben?
Der Geist besteht er noch?

Ich stehe vor deinem Grab.
Du musstest früh gehen.
Weiterziehen in Zirkus der Welten.
Unterleibskrebs hatte man diagnostiziert.
Du warst so lebensfroh und diese Sinnlichkeit.

Deine Mutter war fassungslos: „Das ist so brutal“, sagte sie,
Damals bei Deiner Bestattung.
Ich war wie gelähmt.
Geistig völlig deformiert.

Zerstreuter Narr dachte, du bist nicht fähig zu verstehen.
Sie musste gehen, ganz einfach,
Stagnation kann nicht sein.
Stillstand ist der wahre Tod.

Ein Gesumm am rechten Ohr lässt mich herumfahren.
Irgendein Insekt hat mich geweckt.
Zurück in die Wirklichkeit oder Realität oder wie immer man das nennen will.
In ständig wechselnden Zwischenwelten?
Wer weiß das schon.

Ich gehe erst mal weiter.