Sonntag, 6. März 2011

Im Mondlicht

Eitle Exzellenzen stehen hochmütig um mich herum.
Sie beäugen mich als wäre ich ein unbekanntes Insekt.
Ein träger Lavastrom aus fiebrigen Gedanken
Ergießt sich nun in meine erkalteten Venen.
Porphyrfarbene Kristalle flüstern mir zu.

Bin ich hier etwa in Atlantis?
Im verlorengegangenen frappanten Antiparadies.

Vestalinen salben meine Lebensgefäße.
Marmorfußböden nehmen mich auf.
Dünnes graues Licht sickert durch meine Pupille.
Steineichen beugen sich über mich wie übelwollende alte Leute.
Die Welt um mich herum scheint abermals in Auflösung begriffen.

Aber plötzlich legt sich die Sonne nun doch wieder über mich.
Wie ein Schleier aus warmem Öl.
Da fallt mir etwas Belangloses ein.

Ich lebe noch.