Sonntag, 6. März 2011

Auf dem Balkon

Gegenüber sitzt ein alter Mann mit einem lauernden Vogelgesicht.
Er flucht.
Von weit her dringt Gebetsgemurmel an mein Ohr.
Wolken hängen schwer vom bleigrauen Himmel.
Scharlachrote Regentropfen klatschen auf den heißen Asphalt.


Beißender kalter Wind kommt auf – die Sicht klart.
Rote Glasscherben sausen durch die Luft.

Ein letzter Planet kreiselt wie ein Stecknadelkopf am Himmel.

Krähen im Aufwind.

Die Sonne schickt sich an endlich zu explodieren.

Auch Sterne sterben.

Ich sitze auf einem alten Bürostuhl und lach mich schief.

Der Antichrist

Zwischen all deinen Engeln
Stimmen schreien von Häresie
Und sie fangen die Ketzer lebend

Wenn ja, wo ist denn deine Strategie?
Hier unten ist gar viel Geschrei!

Im Vatikan gingen bereits die Lichter aus
Urwälder überwuchern die Straßen
Primaten springen von Baum zu Baum
Stufen der Sehnsüchte – Früchte klauen

Grelle Spiegellichter flackern
Ein Flirren in heißer Mittagsglut
Hetären pflegen ihre langen Glieder
Inmitten schleimiger Schlangenbrut

Der Antichrist lauthals lacht -
Ob all seiner genialischen Taten
Irdische Engel in all ihrer Pracht
Sie haben den Glauben verraten

Das synthetische Spektrum

Im Dichteranzug sollst du dich kleiden,
Doch niemand wird dich je beneiden.
Pistaziengrün sei dein Angesicht,
Doch lass dich nicht beschneiden.

Umgib dich mit kanonischer Stringenz,
Lass illustre Medienbilder sprechen,
Wirf die Schraubzwinge in die Ecke,
Und feiere Pandämonische Manifeste.

Auskosten sollst du dein Substrat,
In aufgespannter Vergangenheit.
Liebst du das geistige Hochformat,
Dann missachte einfach das Satzformat.

Motive suchen nach heißen Versprechen
In dicken Knäueln mit weißgelber Farbe.
Unzählige gedankliche Gebrechen,
Warten in einem schartigen Rechen.

Im Mondlicht

Eitle Exzellenzen stehen hochmütig um mich herum.
Sie beäugen mich als wäre ich ein unbekanntes Insekt.
Ein träger Lavastrom aus fiebrigen Gedanken
Ergießt sich nun in meine erkalteten Venen.
Porphyrfarbene Kristalle flüstern mir zu.

Bin ich hier etwa in Atlantis?
Im verlorengegangenen frappanten Antiparadies.

Vestalinen salben meine Lebensgefäße.
Marmorfußböden nehmen mich auf.
Dünnes graues Licht sickert durch meine Pupille.
Steineichen beugen sich über mich wie übelwollende alte Leute.
Die Welt um mich herum scheint abermals in Auflösung begriffen.

Aber plötzlich legt sich die Sonne nun doch wieder über mich.
Wie ein Schleier aus warmem Öl.
Da fallt mir etwas Belangloses ein.

Ich lebe noch.

Dienstag, 1. März 2011

Die Kugel rollt

Im Stein der Funke des Lebens glüht
Im Winde ein Grashalm sich bemüht.
Im Erdinneren es rumort und schwärt
Ein Teufel dies faltigen Nonnen erklärt.

Musste Einstein die Zeit relativieren?
Die 6. Armee in Stalingrad erfrieren?
Rosinenbomber den Anschluss halten?
Der Determinismus lächelt verhalten.

Im Stein der Funke des Lebens glüht;
Der Skarabäus seine Kugel bemüht
Die Raupe zum Schmetterling mutiert
Der Homo Sapiens gar vieles kopiert.

Zitronenfalter auf irdenem Gewebe -
Flügelschläge platzten in eine enge Welt.
Sternenstaub generiert glanzvolle Wege -
Komm dem Allmächtigen nicht ins Gehege.

Der Skarabäus rollt seine Kugel;
Die große Wahrheit lebt
Gott gesteht…
Ein knallroter Teppich wird ausgelegt,
Der Skarabäus versteht.

Abraxas

Hüte dich vor den Gezeichneten;
Meide auch die Verweichlichten
Hüte dich vor Frauenverstehern
Sowie auch vor den Sitzpinklern.

Hüte dich vor den Nichtrauchern
Und meide auch die Seelentaucher
Vor allem die mit antiblasphemischer Prägung!

Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit und Macht
Abraxas, das Symbol des höchsten Urwesens
Wird dich besuchen in stiller, geheiligter Nacht.

Auf Zauberpapyri
Schrieben die Hellenen
Den Namen jener Lichtgestalt -
Welche von Heerscharen begleitet -
Hochmütig auf menschlichen Seelen reitet!

Spiritualität

Ohne Geld geht gar nichts mehr
Denn Geld benötigt auch ein Gott
Sonst gibt’s nur Häme oder Spott!

Ob Mullah Bischof oder gar Papst
Sie alle lächeln wenn Du sie fragst
Der Kirchenfürst im goldenen Ornat
Nimmt Spenden gerne im Quadrat.

Die Kirchen und die großen Banken
Treiben Geschäfte ohne Schranken
Spenden sind jederzeit willkommen
Gerne ein Finanzierungsabkommen.

Ohne Geld kein Missionieren
Ohne Geld auch keine Macht!
Gottesstaat hin – Gottesstaat her -
Ohne Geld geht gar nichts mehr.

“Was habt ihr aus meiner Kirche gemacht?

Der Kelch

Vergoren meine Gedanken
Schmierig wie faulige Planken.
Fragmente eherner Hoffnung
Schmieden mein tönernes Sein.

Die Feen der Finsternis;
Streicheln mich zärtlich
Küssen mein Innerstes
Mit preisender Wonne!

So weiche elendes Natterngezücht!
Flambiert die rotgoldenen Flamingos.
Lasset uns gürten die seidenen Schlingen!
Denn die Dämonen dürfen niemals gewinnen!

Mein Blut im goldenen Kelch
Der Zephir bläst seinen Hauch -
In schwarze Tücher gewandet
Vor Gott dem Herrn gestrandet?

Narrenhaus

Die Welt welch schrecklich Narrenhaus
Die Reichen leben in Saus und Braus.
Die Armen sollen die doch verrecken
Die Reichen lassen die Tische decken.

BP dem schnöden Mammon frönt
Mit Gott und der Erde unversöhnt.
Die Teufel töten jetzt auch die Meere
Die Gottverdammten haben keine Ehre!

Hitler hat Europa an den Abgrund geführt;
Der Diktator Stalin alle Bauern füsiliert
Werden die Demokratien überleben?
Wird es den dritten Weltkrieg jemals geben?

Und kommt ein neuer Mensch in diese Welt
Dann braucht er nur Eines: Viel, viel Geld!
Ach Welt! – Führ wahr du bist ein Narrenhaus
Wann zieht man dir endlich den Stecker raus?

Liebesdämmer

Zitternd in verträumten Lüsten
Lieg ich auf der Erde Gottes.
Grelles Fieber im Gefieder
Die Engel des Herrn steigen hernieder.

Paradiesischer Blütenschimmer
Und der Sonne ungeheurer Gott
Bestrahlen mich in holder Pracht
Einer der Engelsknaben lüstern lacht.

Süße Früchte werden züngelnd verteilt
Die Schöpfung fällt in Liebesdämmer.
Brachvögel taumeln durch die Luft
Ich steig empor aus meiner Gruft.

Meine Seele wird ein Baum!

Der Kriegsgott

Tod, Verwesung und Verderben
Gerne will ich es vererben.
Der Tod im Felde gebiert den Held
Die Menschen haben Krieg bestellt.

So spritzt das Blut im Feuerhagel;
Knochen splittern, Helden zittern
Zu Lande, zu Wasser, in der Luft
Verbreite ich süßen Verwesungsduft.

Feuerdampf und verbranntes Fleisch
Panzerspitzen – Ängstlich Gekreisch!
Die Feuerwalze kennt kein Erbarmen
Im Tode die Helden sich umarmen.

Der Heldenmut nun in die Hose rutscht
Bei der Latrine wird Urinstein gelutscht.
Vorwärts Männer schlagt den Feind!
In schlammigen Gräben wird geweint.

Nie wieder Krieg von deutschem Boden
Dies edle Ziel ihr Euch einst gesteckt.
Doch wenn ihr mich ruft so flehentlich
Ich Kriegsgott erhör Euch sicherlich.

Fieber

Kristallene Lüster verhängen
Sterne, Mond und Nacht.
Waidwunde Seelen verletzen
Sich fiebernd in flammender Pracht.

Oh schöne Schwestern!
Euer Liebreiz macht mich frösteln.
Mich schaudert, ob nie gekannter Wonnen
In unverstandener menschlicher Pracht.

Hinträumend wandle ich in alten Zeiten
Lasse einfach die Bilder rauschen -
Kichernde Moleküle der Vergangenheit
Wie silbrige See, ein ganzer Bauschen.

Das Apfelmus

Die Heuchelei als Staatsräson
Nährt sich aus der eitlen Brust!
Fraktionszwang & Parteiräson
Behindern die Gestaltungslust.

Nach der Wahl ist vor der Wahl;
Gerungen wird um das Mandat
Mauscheleien beim Abendmahl
Enden oft mit neuer Postleitzahl!

Im Bundestag ist edle Damenwahl
In Afghanistan steigt die Opferzahl!
Frau M. überschreitet den Rubikon
Wann kommt der starke Zerberon?

Es tanzt und hüpft der Pressefuß
Illustre Umfragen werden zitiert!
Es tanzt und hüpft das Apfelmus
Die Teller sind schon aufpoliert!

Großmaul

Denn im Alltag hatte er kein Glück.
Die Opposition schrie ihn bald nieder
Gemeinsam sangen sie: Nie wieder!

Großmaul fand das gar nicht schön
Und teilte kräftig aus.
Er bescheinigte ihnen Dekandez
Sowie parlamentarische Demenz.

Der Kampf der wogte hin und her,
Die Opponenten brüllten sehr!
Ein Farbbeutel flog hernieder,
Da flüchtete Großmaul unter ein Mieder.

Der Sexskandal war nun perfekt,
Gewaltig war der Bremseffekt.
Großmaul nun die Wunden leckt.

Schlag den Dichter

Dichter sollte man schlagen
Aber nicht mit vollem Magen
Lasst sie erst noch gut verdauen
Bevor wir sie dann schön verhauen.

Dichter sollte man schlagen
Dichter sind gar schlimme Plagen
Halten uns den Spiegel vor
Wer hineinblickt ist ein Tor.

Die Unruh ist des Dichters Trieb
Die Feder ist sein pochend Glied.
Er formt Gedanken ohne Schranken
Gedichte das sind seine Pranken.

Schnürt den Dichter ins Korsett
Sonst wird er gar noch allzu fett!
So schnürt nur feste, feste zu -
Sonst gibt der Dichter niemals Ruh!

Tagtraum

Wenn die Krähen gegeneinander krachen
Und über den Wolken die Kobolde lachen.
Wenn tasmanische Teufel in Seifenlauge baden,
Dann ist die scharlachrote Königin in ihr Kleid geschlüpft.

Ein blendender Jüngling wird sie freudig begrüßen.
Cupidus will der Königin den Abend versüßen.
Alsbald werden sie tanzen im Blütenreigen,
Die tasmanischen Teufel betreten schweigen.

Die Kobolde jedoch sich neckisch neigen
Gar lüstern beäugen den güldenen Reigen.
Die Königin läutet zum Hochzeitsmahl
Cupidus! Er sei ihr neuer Gemahl!

Der Tanz der scharlachroten Königin, das waren
die Visionen die Nostradamus geschüttelt haben.

WTC 9.11.2001

Messianismus


Die Christenheit Oh Wehe schreit!
Der Islam ist zum Kampf bereit.
Wer wird Siegen – Wer wird Verlieren?
Der Globus wird als bald vibrieren!


Ehrwürdige Ritter steigen aus ihrer Gruft
Die Harnische werden gepflegt, geputzt.
Der Geist des Christlichen Abendlandes
Ruft nach den Streitern des heiligen Bandes.


Lodernde Flammenblitze aus zorniger Stirn
Es glühend vom blutroten Himmel regnet.
Der Muselmann mit Krummschwert und Dolch
Dem Langschwert nun im Kampfe begegnet.


Teuflische Dämonen schüren Aggression
Entgegen dem Geiste aller Religionen.
Schäumende Wut! Glühender Fanatismus!
Die Kinder des fundamentalen Messianismus.


Twin Towers





Prolog

Gebet der Rache

Sie sollen schmoren im heißen Rachen der Hölle
Maden sollen wühlen im Glaskörper ihrer Augen.
Rotglühende Dolche stoßen in dampfendes Gedärm
Die Empfangenden genießen, verwundert!
In den Tiefen der Hölle werden sie wieder gesunden.

Elendes Natterngezücht!
Hinweg mit euch – Verschwindet!
Aussätzige betasten gierig die rosigen Wangen
Nehmen ein Bad im Becken der zuckenden Schlangen.

Sie huldigen den Gesetzen Satans;
Matter Marmor blutig befleckt
Eine Moorleiche ruft auf zum Gebet
Doch niemand da, der mit ihr geht!

Der Fürst der Finsternis vom hohen Ross herabsteigt
Das schäumend Gift der Unschuld in die Seele gießt!
Wehe, wenn die eiserne Stunde der Vergeltung naht -
Dem kalten Rächer niemand zu entkommen vermag.

Amen

Das Purpurklöckchen

Wandelst glühend in der Nacht
Verzaubert gar dein süßes Röckchen
Stehst vor mir in voller Pracht.

O Du Seelentrösterin der Suchenden
So lass mich Dich bestäuben
O Du Trösterin der Fluchenden
Dein Geruch will mich betäuben.

Tautrunken glänzt die Welt um Dich
Frische Augen wollen Dich sehen
Menschen suchen Dich flehentlich
Nimm mein Händchen, lass uns gehen.

Der Götter Boten wollen Dich holen
Du edle Blüte reiner Lust!
Dein Schutz mir feierlich befohlen
Ich küsse Dich nach Herzenslust.

Der Rosenengel

Waldlaub und Gestein
Eine nackte Unschuld weht herein.
Ein Rosenengel berührt meine Brust
Astgewölbe stöhnt auf vor Lust.

All mein Streben gilt deiner Rose
Doch diese gleicht einer Mimose.
Willst du wirklich mein Engel sein
Dann lass uns spielen Gefangensein.

So Sperre mich in einen Käfig
Und schlage mich mit Blindheit.
Meine Tränen rinnen mäßig
Im Zauberschloss meiner Kindheit.

Klarheit

Im Knabenauge ruht die Wahrheit
Unverblümt in reiner Seele.
Ein Blick geprägt von großer Klarheit
Bare Göttlichkeit noch keine Narrheit.

Die Pubertät bringt nun die Wende
Die Klarheit kommt zu ihrem Ende.
Leise der heilige Zauber verfliegt
Die infantile Göttlichkeit versiegt.

Der fabelhaften Trümmer Glanz
Beginnen nun ein neues Leben.
Ein neuer Geist, ein neues Wesen
Als wär’s noch niemals dagewesen.

Irrwege es aber viele gibt
Im Labyrinth eines langen Lebens.
Tief ins Auge dringt ein Strahl des Lichts
Der Knabe taumelt am Rande zum Nichts.

Halleluja

Noten purzeln
Gedanken wurzeln
Worte ertönen
Silben föhnen.

Die Ware Wort
Ist sogleich fort
Das wahre Wort
Balsam für die Seele.

Flüchtig Gesprochenes
Manuell Erbrochenes.

Leidenschaftlich Geschriebenes
Macht manchmal schuldig -
Denn Papier ist geduldig…

LASS UNS GEHEN

Auf eng verschlungenen Pfaden
Wandelnd über gläsernen Maden
Wie Libellen im Aufwind schweben
Unsere Seelen im Gleichklang beben.

Auf eng verwunschenen Wegen
Will ich auf ewig glücklich mit Dir leben
So lass uns fliegen den Adlern gleich -
Zeig mir dein wunderliches Feenreich.

Sehen will ich deine frühlingshafte Welt
Am öden Alltag mich nichts mehr hält
Komm und erlöse mich von meinem Sein
Lieber Wahrhaftigkeit statt ewiger Pein.

Geborgen in der Ewigkeit

Teuflischer Himmel

Schreie aus der Tiefe
Glühende Abschiedsbriefe
Schallen zum Himmel hinauf
Eine Treppe mit Blüten bestreut
Led Zeppelin spielt das Himmelsgeläut.

Zu beiden Seiten
Engel mich stützen
Kann noch nicht schweben
Bin noch an Leben!

Teuflischer Himmel
Kannst mich erkennen?
Ich setze ein Fanal
Wider meiner Qual!

Lodernder Wahnsinn
Im Atomkern gefangen
Zellstrukturen blicken auf Uhren
Verirrung im Rat der Auguren.

Ferne Gärten verkünden
Leben in ehernen Sünden
Die Hetären des gütigen Herrn
Lachen und winken von fern.

Blutbahnhof

Wasserwerfer sollten es richten
Argumente zählten mitnichten.
Die Demokratie auf dem Abstellgleis?
Dieser Herbst wird besonders heiß.

Das Kapital lässt munter prügeln
Schlagstöcke sollen Bürgerrechte zügeln.
Frau Merkel zeigt endlich Führungsstärke
Doch das Ergebnis ist unmenschliche Härte.

Stuttgarts mündige Bürger stören nur
Nichts als Ärger auf weiter Flur.
Der Blutbahnhof wird zum Fanal
Widerstand endet im Tränenkanal.

Ein Offenbarungseid der Politik
Ist das beileibe noch lange nicht.
Denn nur die dümmsten Kälber
Suchen sich ihre Metzger selber.

Die Quittung gibt’s dann bei der Wahl
Für Merkel hoffentlich das letzte Abendmahl.
Denn wer den Bürger mit Füßen tritt
Eignet sich bestenfalls zum Scherenschnitt.

Aktion: Rettet Bananistan!

Ein Huhn, welches im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, sowie aus eigenem Antrieb und unter Beachtung der ortsüblichen Lichtzeichen, selbständig in der Lage ist, eine vielbefahrene Straße zur Hauptverkehrszeit völlig unversehrt zu überqueren, solch einem Huhn sollte man unverzüglich das Amt des Bundeskanzler/innen antragen.

Begründung:

Das Huhn hat durch diese bemerkenswerte Tat auf das Eindringlichste bewiesen, dass es über mehr Qualifikationen verfügt, als die derzeit amtierende Bundeskanzlerin.

Herbstliches

Das Herbstkleid Du nun ausgepackt
Die Bäume sind schon völlig nackt
Die Sträucher blühen im matten Gold
Ein Igel sich zusammenrollt.

Die Jahreszeiten schenken Leben
Das Frühjahr lässt die Säfte heben
Der Sommer preist die edlen Wonnen
Der Winter gleicht verhüllten Nonnen.

Natur Du Göttin holder Lust
Gebärest auch so manchen Frust
Die Sterne sollen die Menschen leiten
Das Beste sind die Jahreszeiten.

Abschied

Mag die Stunde schlagen,
Unvermittelt, kalt und hart.
So wollen wir die Götter fragen,
Flehentlich, aber nicht zu zart.

Wenn der Abschied lähmt mein Herz,
In deinen Augen brennt der Schmerz.
Lebe wohl für immer,
Meine Seele weint um Dich.

Herzen die vor Schmerzen brennen,
Wenn der Abschied für immer naht.
Der Verlust ist nicht zu nennen
Mein Leben steigt mit Dir ins Grab.

Vision

In einem Meer aus Blut werdet ihr waten
Im stinkenden Hades der Entehrten braten
Schreiende rasende Wut wird sein euer tägliches Brot
Kein wehrhafter Engel wird lindern eure schreiende Not.

Flammende spektralfarbene junge Gesichter
Nackte Jünglinge tanzen wie verlorene Lichter
Auf einem länglichen glühenden Rost
Werden sie liegen gleich gebratener Kost.

Kühlender Regen wird ihnen verwehrt sein
Ihr Blut wird verwandelt in süßlichen Wein
Kruzifixe wird man in schwarzes Pech tauchen
Und lachend die gläsernen Pfeifen schmauchen.

Güldenes Licht wird sich tausendfach brechen
Dämonen mit den Siegern um die Wette zechen
Der Verlierer muss den Siegern die Töchter schenken
Diese werden ihnen genüsslich alle Glieder verrenken.

Ein Kind leckt an einer Marzipankugel
Inmitten eines infernalischen Trubel
Der heilige St. Georg mit dem Schwerte
Wird folgen der blutigen Fährte.

Eine einsame gärende Hetäre
Reinigt mit Blut bespritze Altäre.

Die Schlagzeile

Der Mensch geht auf die Straße
Innerlich im Lot
Doch plötzlich kommt es über ihn
Und er sieht nur noch rot.

Er war in guter Stimmung
Doch die ist nun vorbei
Entsetzen packt in jählings
Mit dieser Meldung ist’s vorbei.

Der Schlag kam ohne Vorwarnung
Keiner hatte ihn gewarnt -
Eisiger Schrecken fährt in seine Glieder
Er wird vom Horror umgarnt.

Die Schlagzeile tut was sie tun muss
Sie schlägt hart und erbarmungslos zu
Es gilt zu steigern die Auflage
Doch der sensible Mensch
Findet lange keine Ruh!

Der Strick

Staubgefäße wühlen auf
Eulen baden in goldnen Lettern
Das Tor zum Himmel geht endlich auf.


Vorbei nun all der Mühsal Frust
Von nun an leb ich ganz bewusst
Ein seliges Lächeln mich empfängt
So so, du hast Dich aufgehängt!

O Herr das Elend war zu groß
Ich will doch nur in deinen Schoß
So nimm mich auf – behüte mich
Die nächste Flut wird bitterlich.

Die Angeschwemmten derer viele
Unbekannte und Bekannte
Der Krater-Kreise sind die Ziele
Der Strick war gut – Ich sage Danke!

Der Gottesacker

Ein Abend im November. Frau Ludovika Iglhaut machte sich auf den Weg zum nahe gelegenen Friedhof. Sie trug einen langen grünen Lodenmantel und auf dem Kopf ein Hütchen, welches sogar Queen Elizabeth alle Ehre gemacht hätte. Es war gegen vier Uhr nachmittags, als sie durch das große schmiedeiserne Eingangstor schritt und den Gottesacker betrat. Zielstrebig ging sie nach rechts in Richtung Pius-Denkmal.


Es herrschte völlige Windstille. Hoch oben in den Wipfeln der teilweise nur noch spärlich belaubten knorrigen Bäume saßen zahlreiche Krähen. Die diesjährigen Herbststürme hatten ihr alljährliches Entlaubungswerk fast schon zur Gänze verrichtet. Nach etwa fünfzig Metern wurde Frau Iglhaut plötzlich und ohne jede Vorwarnung Zeugin eines abstoßenden Naturschauspiels.

Drei offensichtlich mordlüsterne Krähen hatten sich einen wunderschönen Buntspecht als Opfer auserkoren. Der arme Specht lag mit weit ausgebreiteten Schwingen rücklings auf dem Boden, während das Krähen-Trio gnadenlos ihre langen Schnäbel in seine gelbe Brust jagte. Der wohl etwas zu schön geratene Buntspecht lag am Ende dieses infernalischen Aktes tot zwischen zwei vergammelten Gräbern. Die Mörder hatten ihr grauenhaftes Handwerk mit unglaublicher Präzision und großem Eifer verrichtet. Das herrliche Gefieder des Buntspechtes war am Ende dieser todbringenden Krähenattacke über und über mit schäumenden Blut besudelt. Sichtlich angewidert von diesem schrecklichen Ereignis schritt Frau Iglhaut mit forscherem Schritt als vorher weiter, so als wolle sie damit das grausame Ereignis ungeschehen machen. Ihr Weg führte sie nun wie immer entlang einer kleinen Allee, in der vorwiegend Ehrfurcht einflößende Gräber aus der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, die epochale Vergangenheit repräsentierten.

Es war einer von diesen Novemberabenden, in dessen Verlauf man sich vielleicht in einer etwas besinnlicheren oder auch etwas nachdenklicheren Stimmung befindet, als gewöhnlich. Nachdem Frau Iglhaut nun rechter Hand die Aussegnungshalle passiert hatte, ging sie weiter Richtung Krieger Denkmal.
Zu ihrer linken Seite bemerkte sie plötzlich aus dem Augenwinkel heraus eine flüchtige Bewegung. Sie wandte ihren Blick daraufhin in diese Richtung und sah gerade noch, wie ein kleines äußerst flinkes Eichkätzchen fluchtartig einen Baum hoch jagte, so als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter dem kleinen Nager her. Frau Iglhaut blickte daraufhin instinktiv um sich, doch niemand war zu sehen. Ungewöhnlich. Normalerweise war um diese Zeit eigentlich immer wer anzutreffen.
Zum Beispiel Frau Wagner eine uralte Chirurgenwitwe mit der sie immer mal ein paar Worte zu wechseln pflegte. Oder etwa der alte Herr Grombach, der nicht einmal davor zurückschreckte, auch bei Schnee und Eis das Grab seiner Frau aufzusuchen. Doch heute war niemand zu sehen. Eine merkwürdige Stille breitete sich aus, die immer wieder nur von dem elenden Gekrächze der schwarzen Krähen unterbrochen wurde.

Das steinerne nicht enden wollende Meer aus Grabsteinen, Monumenten und Skulpturen bewirkte bei Frau Iglhaut immer wieder so manch seltsame Gefühlsregung. Zugleich hatte das steinerne Meer aber auch durchaus etwas Beruhigendes. Es war dies unter anderem der Gedanke an die eigene Vergänglichkeit, welcher Frau Iglhaut allerdings in keiner Weise beunruhigte. Sie war eine Frau von zweiundsechzig Jahren die fest und unerschütterlich in ihrem christlichen Glauben ruhte, der ihr ja schließlich auch eine glanzvolle Wiederauferstehung verhieß.

Das Licht auf den Baumstämmen war mittlerweile zu einem zarten Grau verblasst. Die rostigen Rufe der Krähenarmada, die hier innerhalb des Friedhofs anscheinend eine Art ständige und natürliche Totenwache hielt, klang zusehends bedrohlicher und nahm stetig zu. Am Krieger Denkmal angekommen ging Frau Iglhaut wieder nach rechts, nämlich in die Sektion 8a wo ihr Mann, den sie vor fünf Jahren durch einen tragischen Autounfall verloren hatte, in einem Familiengrab ruhte.

In einer Entfernung von etwa zwanzig Metern sah sie dann plötzlich am rechten Wegesrand eine menschliche Gestalt liegen. Neugierig beschleunigte sie ihre Schritte und als sie näher kam, erkannte sie, dass es sich dabei um eine am Boden liegende Frau handelte. Voller Entsetzen blieb Frau Iglhaut plötzlich wie angewurzelt stehen, um dann aber instinktiv einen Schritt zurück zu weichen. Für den Bruchteil einer Sekunde erstarrte sie beinahe selbst zu einer Salzsäure. Einen Augenblick lang schien es ihr, als wäre entweder ihr Herz stehen geblieben oder aber das Blut in ihren Adern gefroren. Sie starrte geschockt und ungläubig zugleich auf die Leiche einer am Boden liegenden jungen Frau. Das bleiche Gesicht war nach oben gekehrt. Die rechte Hand weit ausgestreckt und in ein Grasbüschel gekrallt. Die Kleidung der Toten war in totaler Unordnung. Das lange blonde Haar verfilzt und voll von geronnenem Blut. Der größere Teil der Stirn war weggerissen und aus dem zackigen Loch quoll das Gehirn heraus, hing über der Schläfe, eine schaumige graue Masse, bekrönt von zusammengeballten roten Bläschen. Blankes Entsetzen spiegelte sich nun in den gütigen grauen Augen von Frau Iglhaut und kalter Schweiß trat auf ihre niedrige Stirn. Der mit jedem Augenblick dichter werdende Nebel zog sich nun wie ein sichtbares Verhängnis über ihr zusammen. Sie hielt sich die rechte Hand vor den Mund und stammelte: “Oh Gott… das …das… kann doch alles nicht wahr sein…!”

Verzweifelt blickte sie nun Hilfe suchend nach allen Seiten um sich. Doch niemand war zu sehen. Keine Menschenseele, außer den hoch oben in den lichten Baumkronen sitzenden Krähen, die der grausigen Szenerie aufmerksam zu folgen schienen. Doch halt! Da links im Schatten eines mächtigen weißen Marmor Grabsteins konnten ihre weit aufgerissen Augen plötzlich so etwas wie eine Bewegung ausmachen. Für einen Augenblick glaubte sie die schemenhaften Umrisse einer schwarzen Silhouette erkannt zu haben. Doch als sie ihren Blick in diese Richtung weiter fokussierte, konnte sie nichts mehr erkennen, außer ein einigen Zweigen, die lautlos an einem Strauch auf und abfederten.

Ihre Augen durchbohrten nun die bereits weit voran geschrittene Dämmerung in Richtung des Strauches, mit den immer noch leicht nachwippenden Zweigen. In ihr kam nun das sichere Gefühl hoch, dass sie hier nicht alleine war. Sie meinte förmlich zu spüren, wie sie beobachtet wurde. Hier musste also noch jemand sein. Panik überkam Frau Iglhaut, während sie mit der rechten Hand ihre Handtasche fester umklammerte. War der Mörder etwa noch hier?

Ihr Blick ging nun wieder zu der Leiche der jungen Frau. Sie konnte es einfach nicht fassen. Das kalte Grauen kam in ihr hoch und sie fasste sich mit der linken Hand an den Kehlkopf. Aus der Richtung des weißen Grabsteins hörte sie plötzlich Blätter rascheln und heruntergefallene Zweige knacken. Als Frau Iglhaut sich schließlich mit vor Angst aussetzendem Herzen wieder in diese Richtung wandte, aus der das Geräusch gekommen war, konnte sie nun deutlich eine schwarze Kapuzengestalt erkennen. Bleierne Stille. Seltsamerweise zogen es sogar die Krähen vor zu schweigen. Sie fokussierte nun wie gebannt die schwarze Gestalt, welche immer noch unverändert in ihrer gesamten Bedrohlichkeit wie versteinert an der gleichen Stelle stand.

Doch jählings nahm sie nun all ihren Mut zusammen. Mit zitternder Hand griff sie in ihre Handtasche. Sobald Ihre rechte Hand das silberne Kreuz umschloss, das sie immer bei sich trug, wurde sie sofort ruhiger. Die schemenhaften Umrisse der Kapuzengestalt nahmen plötzlich wieder deutlichere Konturen an, und es schien, als würde die Figur den linken Arm heben. Schließlich begann die seltsame Erscheinung mit schweren Schritten auf Frau Iglhaut zu zugehen. Noch war die Gestalt etwa zehn Meter entfernt. Der Abstand verringerte sich allerdings zusehends und mit brutaler Realität. Frau Iglhaut warf noch einmal kurz einen Blick auf die neben ihr am Boden liegende Leiche, starrte dann wieder voller Entsetzen auf die schwarze Gestalt, holte schließlich das Kruzifix aus der Tasche und hielt es mit beiden Händen fest umklammert in Richtung des unheimlichen Fremden.
Dazu schrie sie verzweifelt aus Leibeskräften:
“Weiche von mir Satan! Weiche!”

Für den Bruchteil einer Sekunde schien das Kreuz tatsächlich im Nebel zu erglühen und bewirkte augenblicklich, dass die Person wie versteinert stehen blieb. Frau Iglhaut wiederholte daraufhin ihren Ausruf, während sie weiterhin mit beiden Händen das mittlerweile rot glühende Kreuz verzweifelt in die Höhe hielt. Die schwarze Gestalt rannte schließlich auf und davon. Anschließend warf Frau Iglhaut noch einen ängstlichen Blick auf den entsetzlich entstellten Leichnam der am Boden liegenden jungen Frau und lief dann, das nackte Grauen im Nacken, schreiend und ohne sich noch einmal umzudrehen, weg vom Ort dieses furchtbaren Geschehens.

Am nächsten Morgen fanden Friedhofsarbeiter bei Aufräumungsarbeiten den Leichnam einer jungen Frau. Zudem entdeckten sie die Leiche eines jungen Mannes, welcher sich allem Anschein nach, mittels eines Strickes, selbst vom Leben zum Tode befördert hatte.

An der Wolga

In seinen Augen steht der Tod
Das Weiße ist schon gänzlich rot
Ein rotglühender Kastanienbaum
Er blickt ihn an, wie in einem Traum.

Er liegt in seinen Darmschlingen
Eiskalt der Schneewind ihn umfaucht
Der Nacht-Angriff konnte nicht gelingen
Ein Mensch nun sein Leben aushaucht.

Führer befiehl wir folgen!
Was Du auch immer befiehlst
Sei es auch hier an der Wolga
In Stalingrad weint eine Olga.

In der Blüte seines jungen Lebens
Hat man ihn gnadenlos missbraucht
Man hat sich bedient seines Degens
Ich hab’ mit ihm eine letzte Zigarette geraucht.

Das Schuldenmonster

Der Schuldenstand bedrohlich bohrt.
Millionen, Milliarden schwirren umher
Das Schuldengedärm will immer mehr.


Die Zinsen verursachen Blähungen
Naturgemäß auch Schmähungen.
Hängt denn alles nur am Geld?
Ach, wie verrückt ist diese Welt!

Droht am Ende gar eine Inflation?
Man streicht Soziales blanker Hohn!
Die Mittelschicht bedrohlich wankt
Woran ist unser System erkrankt?

Tja, guter Rat der ist jetzt teuer
Zähneknirschen im Fegefeuer
Spar bei Dir, aber nicht bei mir!
Meine Subventionen bleiben hier.

Staub

So wie der Staub uns zeigt
Das alles Nichts
Zerfließt mein Denken
Gerinnt mein Blut
Zu schwarzen dicken Tropfen


So wie die Nacht kommt
Und mein Körper noch warm ist
Krakeele ich stöhnend
Den lieben Gott verhönend
Im Taumel zweifelnden Seins

Wenn ich Dich verlier
Und nur noch Kälte um mich
Wird die Waage sich senken
Und mir die Glieder verrenken

Terror-Drohung

Der Terror ist mir recht und lieb,
Ich lebe von der Angst.
Ich warte auf den nächsten Hieb,
Mir ist nicht himmelangst.

Das Angstgebräu verkauft sich gut,
Die Nackenhaare aufrecht stehen.
Mein Nachbar kriegt die blanke Wut,
Seine Frau liegt in den Wehen.

Am Airport tut es einen Rumms -
Blut spritzt bis an die Decke.
Der Terrorfahnder der bleibt cool,
Steht lässig in der Ecke.

Da war halt nichts zu machen,
Was schief gehen kann geht schief.
Bin Laden muss nun lauthals lachen,
Und schickt nen’ neuen Bekennerbrief.

Stille

Schranken die uns trennen

Ich will sie nicht übertreten

Ich weiß wie es dahinter aussieht

Schnell ist man zertreten


Doch deiner Augen Glanz

Ich kann ihn nicht vergessen

Die Stille meiner Sehnsucht

Lässt sich nicht ermessen

Ein Ozean der uns trennt

Nur die Gedanken

Sie fliegen hin und her

Ich tippe mir die Finger wund

Ich geb’ Dich nicht mehr her

Ruf

Wenn ich alleine bin

Träum ich zum Horizont

Weiter zur Milchstraße

Ich fliege zu Hubble

Ich setze mich drauf


Fern am Horizont

Lechzt ein Schweigen

Ein kühler Sommerregen

Ich muss mich verneigen

Im Panzer des Ritters hockt der Tod

Wenn jählings die Klingen sprechen

Bald färbt sich die Scholle rot

Lässt Käfer im Blute zechen

Es fehlen mir die Worte

Ich stehe vor der Pforte

Hoch oben vom Turme herab

Ruft mich das Niemandskind

Die Stimme klingt wie aus einem Kerker

Allabendlich zur Dämmerstunde

Ein schrecklich Leiden sich zelebriert

Zerschundenes neues Leben gebiert

Vakuum

Bar jeder irdischen Mühe
Unter duftenden Tannen
Im weichen Moos liegen
Sich in einer Melodie wiegen


Oder wie ein silberner Schwan
Durch die Wellen gleiten
Um alles hinter sich zulassen

Und dieses Nichtmehrfassen
Gleicht einem sich neuen Niederlassen

Wahltag ist Zahltag!

Der König lächelnd Audienz gewährt.
Die Herrschaften strömen in seinen Bau,
Ihm zu huldigen, dem eitlen Pfau.


Doch die Zeiten sind schwierig;
Wahlkampf steht an…
Eine Phalanx von Gegnern sich formiert
Im Geiste schon mal den Aufstand probiert.

Doch Guido in seinem Harnisch
Ficht das alles nicht an.
Wie ein irrlichternder Derwisch
Zieht er alle in seinen Bann.

-Ich bin Vize-Kanzler!
-Ich bin Außenminister!
-Ich bin Fraktionsvorsitzender!
-Wer will mir am Zeug flicken?

Besoffen vor Macht
Er über vieles nur lauthals lacht…
Doch viel Vertrauen hat er verspielt
Und zu viele Geschenke gemacht.

Es bleibt wie es ist:
Das Kapital regiert,
Die Politik assistiert,
Bloß Guido ist ziemlich lädiert.

Dioxinäres

Ein Grund zum Feiern.
Lieber Dioxin im Futter,
Als Pisse in der Butter.


Subakute Intoxikationen
Gehen gerne Verbindungen ein.
Doch Alkaloide & Konsorten
Rufen Polizeieskorten.

Schweinepest & Rinderwahn
Reisen mit der Flachlandbahn.
Dioxin & Detia-Gas
Spielen mit dem Zwischengas.

Sind ganz kleine Führungsstifte
Heiße Luft & nichts dahinter.
Doch die Panik die ist groß,
Tut mir Leid, jetzt muss ich los!

Textwüste

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Der Ungeist

Am Spätnachmittag spuckte der Intercity-Express “Rendsburg” den Ungeist am Münchner Hauptbahnhof aus. Mit dem Taxi ließ sich dieser zum nahe gelegenen Hotel Vier Jahreszeiten chauffieren.
Der Taxifahrer war heilfroh als der Ungeist seinen Wagen endlich wieder verlassen hatte. Kein Trinkgeld, kein freundliches Lächeln. Nur ein gelegentliches Knurren, das war alles, was dieser Fahrgast von sich zu geben in der Lage gewesen war. Am Hotel angekommen kümmerte sich ein sofort herbei geeilter Bediensteter um das Gepäck des neuen Gastes. Dieser schritt zielstrebig durch die luxuriöse Eingangshalle und begab sich sofort zur Rezeption. Dort angekommen begrüßte ihn der Portier mit einem leicht säuerlichen Lächeln. Nach den üblichen Formalitäten wünschte er dem Ungeist noch einen schönen Aufenthalt in München.


Plötzlich jedoch war lautes Schreien in der Hotelhalle zu hören und alle blickten in die Richtung aus der das Ungemach kam. Nur der Ungeist nicht. Ein junges Pärchen hatte sich anscheinend in die Haare gekriegt. Die Frau schrie hysterisch um sich und schlug schließlich ihrem Gegenüber mit der Faust ins Gesicht. Blut spritzte. Der junge Mann fasste sich an die Nase.
„Verzeihen Sie bitte, aber so etwas kommt in unserem Haus normalerweise nicht vor…“, beeilte sich der Portier zu sagen.
Der Ungeist schenkte dem ganzen Vorfall jedoch keinerlei Beachtung. Schnurstracks ging er zum Aufzug.
Gegen Abend galt es noch einen Termin mit einem Herrn Fleischhauer wahrzunehmen. Seines Zeichens Staatssekretär in der bayerischen Staatskanzlei. Im Zimmer angekommen führte der Ungeist als Erstes zwei Telefongespräche. Eines davon mit seiner Zentrale. Anschließend begab er sich wieder hinunter, um im Restaurant des Hotels noch ein kleines Abendessen einzunehmen.

Dr. Fleischhauer erwartete ihn dort bereits und zusammen ließ man sich Gegrillte Putenbrust mit Aprikosen schmecken.
„Morgen Nachmittag gegen 15 Uhr findet die Pressekonferenz in der Münchner Residenz statt. Sie werden abgeholt“, sagte Dr. Fleischhauer eher beiläufig.
„Sehr gut“, erwiderte der Ungeist trocken.
„Wie nahe komme ich an ihn heran?“
„Sie werden in meiner Begleitung sein. Somit werden sie dem Ministerpräsidenten sogar die Hand schütteln können“, erwiderte Dr. Fleischhauer.
„Gut, dann kann ja nichts schief gehen“, knurrte der Ungeist.
„Wir überlassen nichts dem Zufall“, antwortete der Staatssekretär im selbstbewussten Tonfall und wischte sich mit einer Serviette die fettigen Lippen ab.

Am nächsten Tag wartete der Ungeist vor dem Hotel auf den Wagen der ihn zur Residenz bringen sollte. Mit etwas Verspätung traf ein schwarzer Mercedes ein. Der Fahrer hielt in der zweiten Reihe, was natürlich in der überfüllten Maximiliansstraße sofort ein grausames Hupkonzert nach sich zog. Auch die weiß blaue Straßenbahn bimmelte was das Zeug hielt. Nachdem der Fahrer des Mercedes in aller Seelenruhe ausgestiegen war, blickte er zum Hoteleingang und winkte dem Ungeist zu. Das Hupkonzert wurde immer brachialer und die Dreistigkeit mit der sich der Ungeist in aller Ruhe zum Wagen bewegte sorgte für eine weitere Steigerung des fulminanten Blechkonzertes.
Nachdem er endlich eingestiegen war fuhr der schwere Wagen langsam los. Zusehends beruhigte sich das ordinäre Straßenorchester.

Der Fahrer fuhr zum Max Joseph Platz, um dann rechts in die Residenzstraße einzubiegen. Diese Straße war allerdings abgesperrt, da es sich um eine Fußgängerzone handelte. Doch der Polizist der dort postiert war, winkte den Mercedes sofort durch, da er am Kennzeichen des Wagens unschwer erkennen konnte, dass hier eine Staatskarosse unterwegs war. Vor der Residenz wartete bereits eine unruhige Pressemeute auf den heiß ersehnten Einlass. Genau in dem Moment als der Ungeist an dem Ort seines bestellten Wirkens eintraf, öffneten sich die großen Türen des mittelalterlichen Prachtbaus und die Pressemeute stob in das Innere der Münchner Residenz.
Dr. Fleischhauer sowie mehrere Ministerialdirigenten erwarteten bereits den Ungeist, welcher sich lässig aus dem Wagen schälte.
„Ich grüße sie, bitte folgen sie uns“, sagte Dr. Fleischhauer zu dem Ungeist wobei er ihm kräftig die Hand schüttelte. Sein Lächeln sowie das der anderen ihn umringenden Herren strahlte unübersehbar große Siegesgewissheit aus.

Zusammen betrat die kleine Gruppe nun ebenfalls das monumentale Gebäude und begab sich unverzüglich in den rechten Flügel, welcher zum Kaisersaal führte. Unterwegs sagte Dr. Fleischhauer zu dem Ungeist: „Bevor die Pressekonferenz anfängt werde ich sie dem Ministerpräsidenten Seehofer persönlich vorstellen. Sie sind Dr. Eisenbart von der China-Kommission. Das genügt. Wenn Herr Seehofer China hört, sieht er nämlich nur noch schwarze Zahlen.“
Alle lachten, außer dem Ungeist.

Es dauerte nicht lange und auch der Landesvater Seehofer traf inmitten seiner Entourage vor dem Kaisersaal ein.
„Kommen sie!“ zischte Dr. Fleischhauer zu dem Ungeist und beide schritten direkt auf Herrn Seehofer zu.
„Herr Ministerpräsident, wie ich mich freue sie zu sehen. Darf ich ihnen bei dieser Gelegenheit Dr. Eisenbart von der China Kommission vorstellen“. Sofort erhellt sich das Gesicht des Ministerpräsidenten und wie auf Knopfdruck erstrahlte die kampferprobte Seehoferlächelmaske.
„Sehr erfreut Dr. Eisenbart. Schön das sie auch hier sind. Ich werde selbstverständlich die Gelegenheit nützen und auch noch einige Sätze zu unserem neuen Handelsabkommen mit China sagen“. Der Ungeist schüttelte stumm die dargebotene große Hand des Ministerpräsidenten.
Die Entourage jedoch drängte ungeduldig weiter und Dr. Fleischhauer und seine kleine Gruppe schlossen sich an.

Im Inneren des Kaisersaals warteten zahlreiche Journalisten. Seehofer begab sich mit seinem Referenten zum Podium und nahm Platz. Nach einer Weile erhob sich eine Dame und sprach zu den Reporten:
„Die Pressekonferenz ist hiermit eröffnet. Bitte stellen sie nun ihre Fragen“, worauf eines der Mikrophone eine grässliche Rückkoppelung von sich gab.
„Herr Ministerpräsident was sagen sie zur derzeitigen Beliebtheit von Herrn Gutenberg?“, lautete die erste Frage.
Augenblicklich schlug die lächelnd zur Schau getragene Souveränität des Landesvaters um. Zornesröte stieg in sein Gesicht während er mit beiden Fäusten auf den Tisch schlug. Er schrie förmlich: „Gutenberg… Gutenberg… sie sind wohl verrückt geworden, was soll denn diese Frage. Könnt ihr denn immer nur provozieren… ihr elenden Schmierfinken?“

Doch dem nicht genug. Seehofer stieß vor Wut schreiend den Tisch um und rannte zu dem Fragsteller. Dann packte er den armen Mann an den Haaren und erteilte ihm eine schallende Ohrfeige.
Ein unbeschreiblicher Tumult war selbstverständlich die unmittelbare Folge. Vor laufenden Kameras und zahlreichen Publikum hatte der mächtigste Mann im Staate Bayern also die Contenance verloren. Und das auf eine Art und Weise, wie man es noch nie vorher bei einem Politiker gesehen hatte. Der Eklat war somit perfekt.

Zufrieden grinsten Dr. Fleischhauer und seine Kollegen. Sie klopften dem Ungeist anerkennend auf die Schultern und zusammen verließen sie anschließend in bester Stimmung den Ort, der zu Seehofers Untergang geführt hatte. Nur der Ungeist blickte völlig teilnahmslos.

Schon am nächsten Morgen erreichte Dr. Fleischhauer eine SMS in der ihm der sofortige Rücktritt Seehofers mitgeteilt wurde.
Nun galt es also Plan B auszuführen, nämlich Gutenberg als neuen Ministerpräsident zu installieren. Ein Kinderspiel. Deshalb machte sich Dr. Fleischhauer unverzüglich auf den Weg in die Staatskanzlei, um alle dafür vorgesehenen Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Und tatsächlich. Gutenberg wurde schon einen Monat später zum neuen Ministerpräsident von Bayern ernannt. Der Ungeist jedoch war schon am darauf folgenden Tag in neuer Mission unterwegs. Diesmal ging es nach Nordafrika. Dort galt es Tyrannen zu stürzen.

Im Kessel

Paulus sprach: Wir geben nicht auf
Der Führer haut uns sicher raus
Der Russe ist bestimmt am Ende -
Entsatz bringt dann die schnelle Wende

Keine Munition & nichts zu fressen
Im Hauptquartier die goldenen Tressen
Haltet aus, wie an den Thermopylen
Lasst den Feind im Blute wühlen

Doch Stalin war noch nicht am Ende
Es wurde doch nichts mit der Wende
Frische Truppen & derer gar viele
Die Deutschen wurden leichte Ziele

Im Kessel ließ man sie verrecken
Ohne Nahrung, Wunden lecken
Im Eiswind stand Mann für Mann
Geopfert für des Führers Wahn

Die 6. Armee die Himmelstürmer
Lebten nur noch wie die Würmer
Total verlaust & skelettiert
Wurde nur noch vegetiert

Der Einkauf

Nun war es aber höchste Eisenbahn.
Es galt Geschenke zu kaufen für das alljährliche Weihnachtsfest. Frau Edeltraud Trost aus Ebersberg – fünfunddreißig Jahre alt – Mutter zweier Kinder machte sich deshalb in ihrem blauen Mercedes Coupe auf den Weg in die Landeshauptstadt München. Frau Trost war eine auffallend sportliche Erscheinung. Sie trug an diesem grauen Dezembertag eine braune Wildlederjacke, Jeans sowie schwarze Wildlederstiefel. Sie war eine überaus hübsche Frau mit schwarzem schulterlangem Haar.


Dieser Samstag war ein bewölkter und nasskalter Tag. Der leichte Nieselregen ging mittlerweile in Schneeregen über. Sie schaltete die Intervallschaltung des Scheibenwischers ein.
Die Landschaft links und rechts der B12 sah doch tatsächlich so aus, als hätte sie jemand über Nacht mit Puderzucker überzogen. Bäume und Sträucher waren mit elfenbeinfarbigem Raureif bedeckt.

Sie schaltete den CD Player ein. Die vertrauten Klänge von Hansi Hinterseer ertönten und verströmten augenblicklich ihrer Bestimmung gemäß ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Als Nächstes warf sie einen Blick auf das Armaturenbrett. Sie fuhr exakt achtzig Stundenkilometer. Wie üblich war sie aber wieder zu spät dran, was ein zweiter Blick auf die Zeituhr eindeutig belegte. Eigentlich wollte sie an diesem Samstag bereits um zehn Uhr in München sein. Mittlerweile war es aber bereits gegen Mittag. Es kam ihr aber trotzdem nicht in den Sinn schneller zu fahren, als die auf diesem Streckenabschnitt erlaubte Geschwindigkeit von eben achtzig Stundenkilometern. Plötzlich bemerkte sie aber im Rückspiegel wie jemand verdammt nah auffuhr und zudem auch noch mit der Lichthupe drängelte. Ein klarer Fall von Nötigung.

Frau Trost war aber eine zu routinierte Fahrerin, als dass sie dieses verkehrsgefährdende Verhalten von diesem wahnsinnigen Verkehrsteilnehmer tatsächlich beunruhigt hätte. Der Drängler nutzte alsbald die nächste Lücke im Gegenverkehr, um sie endlich überholen zu können. Während des Überholvorgangs, etwa auf gleicher Höhe, tippte er mit dem Zeigefinger an seine rechte Schläfenseite. Gleichzeitig drückte er kräftig auf die Hupe. Auf dieser Strecke ging es meistens so ab. Nichts Neues. Nicht umsonst hatte die B12 laut Statistik die höchste Unfallrate zu verzeichnen. Nachdem Hansi Hinterseer aus gesungen hatte schaltete sich wieder das Radio ein.

Sie hörte eine weibliche Stimme sagen Weihnachten wäre mittlerweile vielerorts zu stark von Kitsch, Konsumterror und Harmoniezwang bestimmt. Die Frau die so sprach war keine geringere als die Landesbischöfin von Hannover. Gut gebrüllt dachte Frau Trost. Sie selbst war da allerdings völlig anderer Meinung. Sie freute sich einfach auf das Fest. Und zwar jedes Jahr wieder aufs Neue. Ja, sie liebte Weihnachten förmlich. Erst recht den Kitsch wie auch den ganzen Konsum oder besagte Harmonie.

Das war wieder so eine typische Aussage von diesen Intellektuellen, die auch in jeder Suppe noch ein Haar finden würden. Frechheit. Deshalb schmiss sie den CD Player wieder an und Hansi Hinterseer hüllte sie erneut in eine schmusig wabernde Klangwolke.
In München angekommen stand sie natürlich erstmal im Stau. Der Verkehr quälte sich die Einsteinstraße einwärts während sie in Gedanken versunken noch einmal den gestrigen Tag Revue passieren ließ.
Ihr Mann hatte etwas von einer Krawatte oder einem Rasierapparat gemurmelt. Markus, der Sohnemann hatte durchblicken lassen, dass er dieses Jahr gegen eine neue Uhr absolut nichts einzuwenden hätte. Das Töchterlein mit seinen zwei Jahren war naturgemäß noch zu klein, um schon mit Weihnachtswünschen auf sich aufmerksam machen zu können. Frau Trost wusste schon, was sie zu tun hatte, um ihre Liebsten, wie jedes Jahr aufs Neue zufrieden zu stellen.

Nachdem sie den Wagen wie immer in der öffentlichen Tiefgarage am Max Josephplatz abgestellt hatte betrat sie den Aufzug und fuhr nach oben. Anschließend überquerte sie den monumentalen Platz mit dem imposanten Denkmal des ehemaligen bayerischen Königs.
Auf dem vor Nässe sich spiegelnden Straßenbelag lagen mehrere Pferdeäpfel verstreut. Vermutlich von der berittenen Münchner Polizei, bei der auch ihr Mann seit mittlerweile zwölf Jahren als Leiter der Pferdestaffel seinen Dienst versah.

An der Radfurt, die mit roter Farbe gekennzeichnet war, blieb sie für einen Moment stehen, um erstmal einen Blick nach links und rechts zu werfen. Plötzlich kam Wind auf. Der Nieselregen nahm zu. Sie sah sich deshalb genötigt ihren Schirm aufzuspannen.
Nachdem es ihr gelungen war die rot gekennzeichnete Radfurt unfallfrei zu überqueren kam sie gegenüber der Münchner Traditionsgaststätte Franziskaner an einem kleinen Geschäft vorbei in dessen Auslage wunderschöne Krawatten zu besichtigen waren. Über der Eingangstüre war in goldenen Lettern der Schriftzug >>Feine Krawatten<< angebracht.

Sie betrat das Geschäft und kaufte schließlich mit gutem Gefühl zwei Exemplare zu je achtzig Euro das Stück. Nachdem Sie das edle Geschäft wieder verlassen hatte - wo sie äußerst höflich und zuvorkommend bedient worden war - ging sie weiter in Richtung Theatiner Straße um dort schließlich die Passage der - Fünf Höfe - zu betreten. Die kalte Architektur übte auf sie keinen besonderen Reiz aus oder anders gesagt, es gefiel ihr überhaupt nicht.

Sie durchschritt die Passage bis sie zu einem überdachten Innenhof gelangte. Dort entdeckte sie ein kleines Cafe. Einem spontanen Entschluss folgend trat sie ein und nahm an einem der kleinen runden Tische Platz. Vor dem Shopping sollte man ja schließlich immer etwas im Magen haben.
Das Cafe verfügte über den zweifelhaften Charme der sechziger Jahre, was jetzt anscheinend wieder in Mode war. An den weiß gestrichenen Wänden hingen ausdrucksvolle abstrakte Gemälde. Was sie darstellten war nicht zu erkennen, aber das spielte keine Rolle. Mit ihren leuchtenden Grundfarben und den breiten kraftvollen Pinselstrichen wirkten sie auf den Betrachter wie visuelles Koffein. Frau Trost fand diese Art der Einrichtung allerdings abgrundtief grässlich. Nachdem sie beim Ober bestellt hatte kramte sie ihr Handy hervor, um zu Hause anzurufen. Es ging jedoch niemand ran.

Sie blickte um sich. Zu ihrer linken Seite am Nebentisch saß ein junges Pärchen, welches sich unentwegt verliebt anlächelte und gleichzeitig an den heißen Getränken schlürfte. Vorne, ihr gegenüber an der Bar saßen einige Leute, welche teilweise recht gekünstelt, ja beinahe wie aus der Reklame wirkten.
An dem Tisch rechts von ihr saß ein alter Mann im grauen Trenchcoat. Er trug einen schwarzen Hut auf dem Kopf. Vor ihm auf dem Tisch lag ein kleines schwarzes Büchlein mit Goldrand, wie sie eher beiläufig bemerkte. Der Kellner kam herbei und stellte die gewünschte heiße Schokolade auf den Tisch. Sie bezahlte gleich die Rechnung, da sie nicht vor hatte länger als nötig zu bleiben.

Schließlich hatte sie ja noch einige Einkäufe zu tätigen. Nachdem sie die leckere Schokolade ausgetrunken hatte stand sie vielleicht etwas zu hektisch auf, um sich auf den Weg zu machen. Dabei geschah es.
Sie stieß unabsichtlich gegen den Tisch zu ihrer rechten Seite. Der Mann mit Hut und Trenchcoat schien jedoch nicht zu reagieren.
Frau Trost sagte trotzdem höflich wie sie nun mal war so etwas wie: "Oh… tut mir aber Leid. Entschuldigen Sie bitte". Daraufhin hob der Mann seinen Kopf.

Das aschfahle Gesicht eines alten Mannes mit hohen Wangenknochen starrte sie an. Instinktiv spürte sie sofort, dass dies kein Mensch sein konnte. Seine Augen leuchteten im Orangerot von Flammen, wie sie für gewöhnlich in einem Holzofen leuchten. Auch hatten diese Augen weder Iris noch eine Pupille. Und erst recht keine weißen Augenäpfel. Seine Augen waren vollständig orangerot - ein Orangerot das waberte und flackerte.
An seinen langen grässlichen Fingern in denen er jetzt das kleine Büchlein mit goldenem Rand hielt waren keine Fingernägel zu sehen sondern lange gelbe Krallen. Der Mann richtete seinen brennenden Blick auf sie und zog gleichzeitig seine schmalen Lippen zu einem Kannibalenlächeln zurück. Dabei entblößte er zwei Reihen winziger scharfer Zähne, die auch einem Haifisch alle Ehre gemacht hätten.
In seltsam heiseren Tonfall antwortete der grauenhafte Mann:
"Keine Ursache. Alles in bester Ordnung".

Der Geruch der dabei seinem Mund entströmte roch stark nach Schwefel. Es loderte darin und winzige Fünkchen stoben heraus.
Dieser Mann stand innerlich in Flammen. Ohne jeden Zweifel. Seine Augen glichen kleinen Gucklöchern mit Glimmereinsatz, die man manchmal in Ofentüren sieht. Frau Trost erstarrte zur Salzsäule. Plötzlich hörte sie einen dumpfen Ton und ein unmelodisches Klingeln. Ihr Schlüsselbund war ihr aus der erschlaffenden Hand gefallen und genau zwischen ihren Füßen auf den Steinboden gelandet. Als sie sich automatisch danach bückte, um die Schlüssel wieder aufzuheben, bemerkte sie mit Entsetzen, dass dieser Mann einen behaarten mächtigen Pferdefuß hatte. Noch dazu mit einem goldenem Hufeisen. Es war sein Fuß da gab es keinen Zweifel.

Urplötzlich stieß Frau Trost nun einen gellenden Schrei aus und rannte voller Entsetzen aus dem Cafe wobei sie noch eine ältere Dame umrannte. Alle Anwesenden blickten ihr aufgeschreckt hinterher und anschließend auf den Mann im Trenchcoat. Mittlerweile hatte dieser aber seinen Hut wieder tief ins Gesicht gezogen und las in seinem Büchlein mit Goldrand.
"Verrückte Leute", sagte der Kellner, welcher Frau Trost zuvor bedient hatte zu einem seiner Kollegen. "Verstehst du das…?"
"Nein…keine Ahnung“, entgegnete dieser teilnahmslos.

Frau Trost indes rannte in Panik hinaus auf die Straße, wo sie das nasse Kopfsteinpflaster erwartete. Sie stürzte und beinahe wäre sie um ein Haar von der Stadt auswärts fahrenden Straßenbahn überrollt worden. Doch einem aufmerksamen Passanten, einem jungen Mann, war es gerade noch rechtzeitig gelungen sie im allerletzten Moment zurück zu reißen. Die Ärmste war völlig aufgelöst und total von der Rolle. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen starrte sie Hilfe suchend umher. Der junge Mann der ihr vermutlich das Leben gerettet hatte beugte sich zu ihr hinab:
"Ist ihnen schlecht… soll ich einen Krankenwagen rufen?"
Sie blickte in ein Paar neugierige und zugleich besorgte Augen.
"Kommen sie stehen sie auf ich helfe ihnen".
Als sie wieder auf den eigenen Beinen stand stammelte sie noch immer unter Schock stehend:
"Danke... es geht schon wieder. Vielen Dank!" Anschließend rannte sie weiter zur Tiefgarage am Max Joseph Platz. Ihr Haar hing in wirren Strähnen herab und ihr Gesicht war immer noch seltsam verzerrt, als sie schließlich den Aufzug zur Tiefgarage betrat.

Als sie wieder in ihrem Wagen saß fühlte sie sich schon etwas besser. So reagieren also Menschen, wenn sie mit etwas konfrontiert werden, dass sich jeglicher rationalen Erklärung entzieht, schoss es ihr durch den Kopf. Vor ihrer Heirat hatte sie nämlich mal ein einige Semester Psychologie studiert.
Das musste der Teufel höchst persönlich gewesen sein, schoss es ihr wieder durch den Kopf, auch wenn es völlig aberwitzig schien. Wie sollte sie dieses Erlebnis auch anders deuten.
Auch ein Joke kam nicht in Frage. Versteckte Kamera oder dergleichen. Dieser Typ hatte wirklich gebrannt. Sie hatte es ja mit eigenen Augen gesehen. Und dann dieser entsetzliche haarige Pferdefuß und dieser widerliche Gestank.

Als Nächstes fuhr sie die Prinzregenten Straße Stadt auswärts. Sie konnte es einfach nicht fassen was da eben passiert war. Also versuchte sie ihre Gedanken erneut zu ordnen. Doch sie wusste einfach nicht wie sie dieses grauenhafte Erlebnis einordnen sollte. Es entzog sich jeglicher Vernunft. Normalerweise war sie ja kein Hasenfuß, aber diese grauenhafte Type war einfach zu viel gewesen. Sie hatte den Eindruck als verblute sie innerlich an einer geplatzten Ader im Kopf. Sie wusste allerdings sehr genau, dass sie nicht verrückt war.
Frau Trost war eine äußerst rational denkende Frau mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein, das normalerweise nicht leicht aus der Ruhe zu bringen war. Und dieses Büchlein, welches er in seinen grässlichen Krallen gehalten hatte. Was hatte es damit auf sich?

Wütendes Hupen hinter ihr holte sie unvermittelt wieder in die Realität des Straßenverkehrs zurück. Als sie endlich wieder auf die B12 einbog, war ihr schon wieder um einiges wohler. Sie schaltete den CD-Player ein und Hansi Hinterseer zog sie erneut mit samtener Männerstimme in eines seiner Herzschmerzlieder. In zwanzig Minuten würde sie wieder Zuhause sein.
Doch irgendwie schaffte es Hansi Hinterseer dieses Mal nicht Frau Trost erneut in seinen Bann zu ziehen. Spontan drückte sie auf die Stopptaste. Zu groß war der Kontrast zwischen dem Schrecklichen was ihr gerade widerfahren war und dieser Art von Kuschelmusik. Das passte einfach nicht zusammen, ja es machte die Sache sogar noch schlimmer. Sie begann leicht zu frösteln obwohl die Heizung tadellos funktionierte.
Dazu überkam sie plötzlich das merkwürdige Gefühl als säße sie nicht allein in ihrem Auto. Als Folge davon begann ihr Herz plötzlich unkontrolliert zu rasen, wie ein Pferd unter der Peitsche. Dennoch wagte sie nicht sich um zu drehen. Zudem bemerkte sie plötzlich wieder diesen äußerst widerlichen Schwefelgeruch.

Ihre Hände begannen erneut zu zittern. Plötzlich spürte sie deutlich wie eine nackte brutale Scheissangst in ihr hoch kam, und sich wie eine eiserne Schlinge um ihren Hals zu legen schien.
Nein… das konnte nicht sein… war der etwa hier? Hier in ihrem Auto?
Saß er etwa im Fond des Wagens… ?
Obwohl sie plötzlich deutlich spürte, dass da noch jemand im Wagen saß, wagte sie nicht sich um zu drehen. Aber zwei Sekunden später bemerkte sie ein seltsames Flackern im Rückspiegel. Als sie hinein blickte starrten ihr zwei rote glühende Kohlen entgegen. Ein Blick aus einer anderen grauenhaften Welt. Vor Schreck hätte sie beinahe das weiße Lederlenkrad verrissen. Mit eiserner Anspannung gelang es ihr aber gerade noch das zu verhindern. Im nächsten Moment hörte sie eine schwere heisere Stimme, welche mit einer geradezu gnadenlosen Endgültigkeit sprach:

"Es ist soweit Edeltraud…. deine Zeit ist abgelaufen…“ Dann spürte sie wie etwas Heißes, Kratzendes von hinten nach ihrem Hals griff.
Das konnten nur seine dreckigen gelben Krallen sein.
In grenzenloser Panik und gleichzeitig aus Leibeskräften schreiend verriss sie schließlich das Steuer des Wagens. Sie krachte mit weit aufgerissenen Augen in denen sich das blanke Entsetzen spiegelte frontal und völlig ungebremst in einen entgegenkommenden Sattelschlepper.

Der am Unfallort eintreffenden Berufsfeuerwehr bot sich ein Bild des alltäglichen Grauens. Der blaue Mercedes war bis zur Hälfte unter die schwere Zugmaschine geraten, sodass nur noch der hintere Teil des Fahrzeuges unter dem massiven Führerhaus herausragte. Frau Trost war sofort tot. Sie wurde regelrecht geköpft.
Ein junger Feuerwehrmann allerdings machte folgende Entdeckung. Auf der rechten hinteren Seite der weißen ledernen Rücksitzbank war deutlich der verkohlten Abdruck einer menschlichen Gestalt zu erkennen. Seltsamerweise konnte aber keine weitere Leiche am Unfallort sichergestellt werden. Im Polizeibericht hieß es lapidar: PKW aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen.

Zu den Fahnen

Sie rufen nach Dir -
Wie ehedem zu allen Zeiten
Überall viel Säbelgeklirr
Zackig stehen sie im Geschirr


Gnadenlos ist Deine Fratze
Mächtig gar ist Deine Tatze
Barbarisch Deine Taten sind
Blutgeruch im kalten Wind

Wenn Du erst mal losgelassen
Geht es los das große Hassen
Menschlichkeit hat ausgespielt
Man nur noch auf die Feinde zielt

Krähen nähren sich von Leichen
Sanitäter die erbleichen
Tränen fließen im Abendrot
Brachiale Ernte hält der Tod

Doch Helden werden nun geboren
Schnell zum Vorbild auserkoren
Tapferkeit wird hoch gelobt
Da liegt er nun in seinem Kot

Wider das Ehegesetz

Es war einmal ein Womanizer,
der wurd’ von heut’ auf morgen heiser.
Nun sitzt er nur noch vorm Computer
und sucht in Chat ein neues Luder.

Er hämmert in die Tastatur,
wie ein Specht mit Punkfrisur.
Er lockt und plaudert um die Uhr
doch vieles streicht dann die Zensur.

Zahlreich sind seine Identitäten
für jeden Fall ist vorgesorgt.
Er liebt seine Onlineaktivitäten,
er setzt gekonnt Prioritäten.

Manchmal geht ihm wer ins Netz,
zappelt im virtuellen Gitternetz.
Doch meistens kommt dann seine Frau
und schlägt ihn tüchtig grün und blau.

REVOLTE

In wabernden Tränengasblüten
Wehe, wenn Schlagstöcke schlagen
Dann hat die Gewalt das Sagen


Wehe, wenn Regime erzittern
Das Volk nach Reformen schreit
Wehe, wenn Strukturen verwittern
Da das Volk sich vom Joch befreit

Die Straße wird zur Bühne
Stahlkolosse fahren auf
An der Spitze schreitet ein Hüne
Sie schreien von Schuld und Sühne

Wer steht auf welcher Seite
Orientierung ist nun gefragt
Diplomaten suchen das Weite
Und wechseln zügig die Seite

Der Kampf beginnt zu wogen
Viel Bilder gehen um die Welt
Wer hat nun wen betrogen?
Ist der Aufruhr bestellt?

Morgenwind

Die eigene Vergänglichkeit
Lächelt mich an
Am Morgen im Spiegel
Im Sommergarten meiner Falten
Wie zerschelltes Glas
Auf ungelöschtem Kalk

Wandverstecke werden preisgegeben
Verheißen neue Hoffnung
Dennoch hänge ich nicht am Leben
Ich bin ein Teil der Ewigkeit

Im Garten meiner Mutter
Wo helles Licht mich blendet
Im schwarzen Samt trete ich ein
Mein Bewusstsein ist rein

Blasphemie

Entsagung pur, welch Engelsgüte
Heimlich guckt Herr Pfarrer Porno
Die Bilder liegen im Adorno

Ein Gelübde hat er abgelegt
Welches ihn nun sehr bewegt
Der Teufel steckt in der Natur
Gar übermächtig die Statur

So betet nun der Gottesmann
Den angesagten Götzen an
Tut dies mit großem Enthusiasmus
Schwelgt im geistigen Orgasmus

Die Folge ist ein Myospasmus
Am Anfang war das nur ein Lapsus
Doch leider wird es immer schlimmer
Nun sitzt er oft im Jugendzimmer

Zelluläres Gedächtnis

Es war mal eine Zelle
Die war nicht ganz helle
Sie teilte und sie teilte sich
Am Ende stand der Mensch.

Warum ist das passiert
Hat da wer was ausprobiert?

Determinismus oder Nihilismus;
Kausale Vorbestimmtheit
Oder die kleinstmöglichste
Veränderung eines Zustandes –
Respektive Quantensprung.

Wenn ich rüber geh ins Jenseits
Wem rück ich dann auf die Pelle?

Komm ich dann an gleich einer Welle?
Seh ich dann endlich die göttliche Quelle?
Oder bin ich schon wieder in einer neuen Zelle?

Bitte nicht!

Dr. STRG + C

Es war einmal ein Guttenberg,
Eine wahre Lichtgestalt,
Ein Doktor wollt er auch noch sein,
Da schob er geklaute Zitate ein.

Ein mächtiger Mann er nun mal ist,
Der gern von fremden Früchten isst,
Die Latte er selbst hoch gelegt,
Die Wahrheit ihn nun weggefegt.

Der Wissenschaft er sehr geschadet,
Wo bleibt die Würde der Akademie?
Hat Häberle mit ihm gebadet?
Erfahren werden wir das nie.

Ein Rücktritt kommt gar nicht in Frage,
Die Forderungen eine Plage.
Doch schreien kann sie viel die Brut,
Es schützt ihn nun sein blaues Blut.

Auch Frau Teflon lässt sich nicht beirren,
Denn von Dr. Kohl sie viel gelernt.
Am Ende wird sie selber gehen,
Lügen können nicht bestehen.

Fazit:
Das vielgelobte «Summa cum laude»
Hat nun den Wert einer Blumenstaude!

Die Infantin

Die Infantin liegt in Fesseln
Durchzaust ihrer Mähne Gelock
Ihre Leiden hat man anerkannt
Allein ihr Palast ist abgebrannt

Ein Gnom auf seinem Schimmel
Reitet in Strömen von Rosenblut
Unter ihm ein rasend Gewimmel
Über ihm ein feuerspeiender Himmel

Im Granatapfelhaus der Hofnarr tanzt
Eine ausgelassene Runde zecht
Ein unschuldiges junges Herz zerbricht
Denn es wurde dem Gnom nicht gerecht

Auf dem Balkon

Gegenüber sitzt ein alter Mann mit einem lauernden Vogelgesicht.
Er flucht.
Von weit her dringt Gebetsgemurmel an mein Ohr.
Wolken hängen schwer vom bleigrauen Himmel.
Scharlachrote Regentropfen klatschen auf den heißen Asphalt.


Beißender kalter Wind kommt auf – die Sicht klart.
Rote Glasscherben sausen durch die Luft.

Ein letzter Planet kreiselt wie ein Stecknadelkopf am Himmel.

Krähen im Aufwind.

Die Sonne schickt sich an endlich zu explodieren.

Auch Sterne sterben.

Ich sitze auf einem alten Bürostuhl und lach mich schief.