Montag, 21. Februar 2011

The Day After

Meine Zunge liegt wie ein betäubter Maulwurf
auf den Boden meines Mundes,
exakt zwischen zwei Universen eingeklemmt
Meine toten Augen glühen wie Silbermünzen im fahlen Morgenlicht
Eiskaltes Traum-Erwachen begleitet durch schrilles Lachen
Ein Brand dessen ungeheure Glut mich verzehrt
Mir aber dennoch die Kraft zur Lüge gewährt

Jaulende Feuerwehrautos in meinen Venen
Heitere Zellmembranen in Auflösung
Schwankend zwischen Sein oder nicht Sein
Werde ich den Weg zurück wieder finden?

Mein Handy klingelt
Die toten Seelen der Welt haben mich wieder…

Zelluläres Gedächtnis

Es war mal eine Zelle
Die war nicht ganz helle
Sie teilte und sie teilte sich
Am Ende stand der Mensch.

Warum ist das passiert
Hat da wer was ausprobiert?

Determinismus oder Nihilismus;
Kausale Vorbestimmtheit
Oder die kleinstmöglichste
Veränderung eines Zustandes –
Respektive Quantensprung.

Wenn ich rüber geh ins Jenseits
Wem rück ich dann auf die Pelle?

Komm ich dann an gleich einer Welle?
Seh ich dann endlich die göttliche Quelle?
Oder bin ich schon wieder in einer neuen Zelle?

Bitte nicht!

Abgesang

Die Fesseln zügelloser Leidenschaft
Sie haben dich um deinen Verstand gebracht
Maßlos dem Hedonismus ergeben
So lebtest du dein kurzes Leben

Geist, Wille, Sinnlichkeit oder Verstand
Wer gewann am Ende die Oberhand
Niemand kann auf ewig die Trommel schlagen
Nur Gesundheit und Ehre zu Grabe tragen

Ein Raubtier wolltest du sein – alles zerfetzen
Ins Unbegrenzte steigerte sich deine Lust
Nun züngeln all die gierigen Rachezungen
Deine Gier nach Leben – sie hat ausgeklungen

Purpurne Schergen deine Bahre tragen
Dein raschverwelktes Leben ist endlich vollbracht
Gleich einem Schmetterling im hallend langen Gang
Schlägst du nun gegen die Wände – erntest Hohngesang